DDie Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hält eine grundlegende Neuausrichtung der Drogen- und Suchtpolitik für erforderlich. Das gaben sie vergangene Woche bekannt in einer Pressemitteilung†
BPtK fordert: Cannabis legalisieren, Alkohol verteuern, Hilfsangebote ausbauen – Drogen- und Suchtpolitik in Deutschland neu ausrichten #BPtK https://t.co/MqaS9dYot1 pic.twitter.com/siMIVg5xRe
— Bundespsychotherapeutenkammer (@BPtKpolitik) 9. Juni 2022
Auch Psychotherapeuten setzen sich für die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ein, verfehlen aber den Punkt im Detail
Anstelle von Verbot und Kriminalisierung sollte sich die Regierung auf Regulierung, Prävention und den informierten, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit Drogen konzentrieren. Es ist der beste Schutz vor Sucht und Drogenmissbrauch. „Keine Drogenpolitik kann verhindern, dass Drogen ausprobiert und konsumiert werden. Daher müssen auch Erwachsene und Jugendliche einen gesundheitlich unbedenklichen Umgang mit Drogen lernen und das Missbrauchs- und Abhängigkeitsrisiko gering halten“, sagt Dr. Dietrich Munz, Präsident der BPtK , in der Pressemitteilung†
Die BPtK fordert daher, Cannabis zu legalisieren, Alkohol deutlich stärker zu besteuern und beides ausschließlich in staatlichen Geschäften zu verkaufen. Werbung für alle legalen Drogen sollte grundsätzlich verboten werden. Bußgelder für Verkäufe an Minderjährige sollten stärker als bisher sanktioniert werden. Wesentlich ist auch der gezielte Ausbau des Bildungs- und Berufsangebots zur Früherkennung, Behandlung und Rehabilitation von Suchterkrankungen, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Das Ziel bleibt das gleiche wie bei der bisherigen Drogenpolitik: Sucht- und Drogenprävention.
(…) Alkohol ist definitiv gefährlicher als Cannabis. Alkohol kann tödlich sein (…)
Weiter weg Sie schreiben dass Cannabis nicht trivial ist: „Anders als wir bisher glaubten, kann es dich auch körperlich abhängig machen und dich vor allem dem Risiko aussetzen, an einer Psychose zu erkranken. Alkohol ist deutlich gefährlicher als Cannabis. Alkohol kann tödlich sein. In Deutschland sterben jährlich 14.000 Menschen an alkoholbedingten Erkrankungen und Leberschäden. Alkohol fördert aggressives und gewalttätiges Verhalten. Jede vierte Gewalttat findet unter Alkoholeinfluss statt. Alkohol erhöht das Risiko, an einer Psychose zu erkranken, erheblich. Aufgrund der leichten Zugänglichkeit, der enormen gesundheitlichen Schäden und der gesellschaftlichen Kosten wird sie von vielen Experten als „die gefährlichste aller Drogen“ bezeichnet. Cannabis gilt als mäßig schädliche Droge.
(…) Fast jeder fünfte Deutsche trinkt Alkohol in riskanten Mengen (…)
Über Alkohol Sie schreiben: „Als legale Droge ist Alkohol fast überall in Deutschland erhältlich und extrem günstig. Fast jeder fünfte Deutsche trinkt Alkohol in riskanten Mengen. Cannabis ist die am weitesten verbreitete illegale Droge. Mehr als jeder vierte Deutsche hat in seinem Leben mindestens einmal Cannabis als Rauschmittel konsumiert. Jeder zweite junge Erwachsene (46,4 %) und jeder zehnte Teenager (10,4 %) haben dieses Rauschmittel mindestens einmal probiert. Der Cannabiskonsum nimmt seit Jahrzehnten zu – trotz Verboten und Strafen. Die deutsche Prohibitionspolitik, die den Konsum von Cannabis einschränken sollte, ist gescheitert.
Die BPtK fordert daher zusätzlich die Legalisierung und Regulierung von Cannabis:
- Legen Sie das Mindestalter für den Kauf aller legalen Drogen auf 18 Jahre fest
- Verbot des Verkaufs von Cannabis in Lebensmitteln
- Erhöhen Sie Cannabis auf seine stärkste psychoaktive Substanz (THC-Gehalt) und Menge, begrenzen Sie den THC-Gehalt auf maximal 15 %
- Die Alkoholsteuer auf den europäischen Durchschnitt anheben und einen Mindestpreis für Alkohol festlegen
- Vertrieb aller legalen Drogen nur in staatlich konzessionierten Geschäften
- Härtere Strafen für den Verkauf legaler Drogen an Minderjährige
- Striktes Werbeverbot für alle legalen Drogen
- Aufklärungs- und Anti-Stigma-Kampagnen zum Thema Sucht
- Obligatorische Drogenaufklärungsprogramme in Schulen ab der sechsten Klasse
- Screening zur besseren Früherkennung von Drogenabhängigkeit
- Suchthilfe als Pflichtleistung der Kommunen
- Ambulante Psychotherapie bei Substanzgebrauchsstörungen uneingeschränkt möglich machen
- Wiedereingliederungsstrukturen für die Suchtbehandlung besser finanzieren
- Schaffen Sie spezifische Betreuungsangebote für drogenabhängige Kinder und Jugendliche
- Erforschung von Suchttherapien und -versorgung ausbauen
Anmerkungen zur Beschwerde der BPtK
Natürlich gibt es etwas zu beachten. Verbot des Verkaufs von Cannabis als Lebensmittel? Hey? Meinen sie nicht essbar? In diesem Fall schlechter Plan. Dann werden sie anfangen, selbst Esswaren herzustellen.
Maximaler Gehalt von 15 % THC? Einmal in den Niederlanden vorgeschlagen. Auch schlechte Idee. Der Schwarzmarkt ergänzt all dies.
Und ein totales Werbeverbot? Also auch über Alkohol? Dadurch werden vielen (Sport-)Veranstaltungen Einnahmen entgehen. Aber natürlich nicht nur ein Werbeverbot für Cannabis, dann auch für alle Drogen. Aber sehen Sie, wie dies mit der mächtigen Alkohollobby in Deutschland geschieht.
Wie auch immer, ich hoffe, jemand klärt das für sie auf. Auf jeden Fall sind sie für die Legalisierung …
Vielleicht erfährt sie das in den fünf angekündigten Anhörungen und weiß jetzt, was ihr Beitrag sein wird.
„Subtil charmanter Denker. Organisator. Schöpfer. Hingebungsvoller Zombie-Geek. Web-Guru. Zertifizierter Kommunikator.“