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Deutschland hat ein wichtiges Füllziel für Erdgasspeicher mehr als zwei Wochen früher als geplant erreicht. Allerdings reiche dies nicht aus, um die Versorgung in den kälteren Monaten zu gewährleisten, warnt die deutsche Energieversorgungsregulierungsbehörde.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums sind die Gasspeicher in Europas größter Volkswirtschaft mittlerweile zu durchschnittlich 95 % gefüllt. Dies ist deutlich vor dem Stichtag 1. November. Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Deutschland von allen EU-Staaten am stärksten von russischem Gas abhängig. Die EU-Länder beeilen sich, ihre Wintervorräte so schnell wie möglich aufzufüllen, um ihre Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern.
Der Appell an deutsche Unternehmen und Bürger, ihren Gasverbrauch zu senken, um eine spätere Rationierung im Winter zu vermeiden, scheint sich vorerst auszuzahlen. Überdurchschnittliche Temperaturen führten nach Angaben des deutschen Netzbetreibers auch dazu, dass in der vergangenen Woche im Vergleich zum Vorjahr rund 30 % weniger Gas verbraucht wurde. Nächste Woche sollen die Temperaturen aber weiter sinken.
Ein Winter, der kälter als normal ist, könnte die Produktion in Europas größter Volkswirtschaft ernsthaft stören, wenn Fabriken wegen Gasmangels schließen würden. „Gut gefüllte Lager werden uns im Winter helfen, aber Vorräte allein reichen nicht“, sagte Klaus Müller. Laut dem Geschäftsführer der Bundesnetzagentur reicht das Gas in den Speichern „für etwa zwei kalte Wintermonate“.
Laut Müller muss Deutschland seine Gasimporte noch erhöhen, um eine Gasknappheit im Winter zu vermeiden. Die Regierung chartert derzeit fünf schwimmende Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG), von denen mindestens zwei rechtzeitig zum Winter fertig sein werden. Laut Müller muss der Gasverbrauch in Deutschland um mindestens 20 % gesenkt werden.
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