Wie Professor Friedrichs Pionierarbeit in Groningen in Deutschland große Anerkennung findet

Immer mehr Bakterien sind gegen Antibiotika resistent. Ein riesiges Problem für Krankenhäuser. Professor Alex W. Friedrich wird nun auch von der deutschen Medizinwelt für seine Arbeit in Groningen anerkannt.

Professor Alex W. Friedrich. Bild: Auszug aus dem Video der Robert-Koch-Stiftung

Der deutsche Professor Alex W. Friedrich vom Universitätsklinikum Groningen (UMCG) leitet seit mehr als fünfzehn Jahren verschiedene grenzüberschreitende Projekte im Bereich Antibiotikaresistenzen. Es begann mit „MRSA-net“, dann folgte „EurSafety Health-net“ und jetzt „health-i-care“ und „EurHealth-1Health“.

Innen Gesundheit und Pflege Es wurden 30 Konsortien gebildet, die sich auf die Entwicklung innovativer Produkte und Technologien konzentrieren, die die Bevölkerung vor Infektionen schützen und Antibiotikaresistenzen bekämpfen. Das INTERREG-Projekt geht zu Ende: Das Am 5. März 2020 treffen sich alle Partner und Konsortien ein letztes Mal in Groningen, um das Ende des Projekts, die Fortsetzung und zukünftige Veranstaltungen zu besprechen. Auch Gäste und andere Interessierte sind bei dieser Veranstaltung herzlich willkommen.

Konsortien arbeiten daran, Antibiotikaresistenzen zu reduzieren

Health-i-care wurde von UMCG gemeinsam mit Unternehmen, Wissensinstitutionen und Krankenhäusern ins Leben gerufen. Gemeinsam arbeiten sie auf beiden Seiten der Grenze daran, Antibiotikaresistenzen zu reduzieren. Die beteiligten Konsortien aus benachbarten Ländern werden dann von der Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK) bei ihren grenzüberschreitenden Aktivitäten unterstützt.

Die deutsch-niederländischen Konsortien im Gesundheitswesen arbeiten auf unterschiedliche Weise auf das gleiche Ziel hin.. Ein Unternehmen übernimmt die Federführung und arbeitet bei dem Projekt eng mit Institutionen beider Länder zusammen.

Ein Beispiel ist Bananaa Opmerkelijke Communicatie BV (Konsortium mit dem Canisius-Wilhelmina-KrankenhausUMCG und Universität Münster/Universitätsklinikum Münster), das Lehrfilme, Clips und Multimediadateien entwickelt, um Wissen und Bewusstsein zu fördern. Und Hycult Biotech BV (Konsortium mit Radboud UMC und Universitätsklinikum Münster) produziert einen stark nachgefragten, schnellen und kostengünstigen Test (EcHECK), um durch EHEC verursachte Infektionen zu identifizieren und vor der Übertragung von Krankheitserregern zu schützen.

Das Deutsch Ophardt Hygiene-Technik GmbH + Co. KG (Konsortium mit der Universität Münster/Universitätsklinikum Münster und Canisius-Wilhelmina-Krankenhaus) Mstellt einen sicheren Desinfektionsmittelspender für öffentliche Räume wie Schulen und Kindertagesstätten her. „Gemeinsam mit Grundschulkindern erklären wir das richtige Händewaschen und erklären ihnen, wie wichtig das Händewaschen ist“, sagt Kirstin Klar von der Universität Münster. Mit der Entwicklung einer Echtzeit-Erkennung von Oberflächenkontaminationen und einem Online-Desinfektionsnetzwerk in Gastronomiebetrieben reagiert das Unternehmen auch auf die Wünsche lokaler Behörden.

Ein weiteres Beispiel sind die Niederländer Virtask BV (Konsortium mit Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-WestfalenUMCG und Canisius-Wilhelmina-Krankenhaus) der einen virtuellen Assistenten-Avatar erstellt hat. Dabei geht es um die Automatisierung von Informationen für ältere Menschen, übermittelt durch eine virtuelle Assistentin „Anne“.

Was in den Niederlanden und Deutschland funktioniert, funktioniert weltweit

Professor Friedrich erklärt, warum er sich mit so viel Leidenschaft an diesem Thema beschäftigt. „Sie kommen ins Krankenhaus, um sich zu erholen. Niemand versteht, wenn man kränker geht, als wenn man eingetreten ist. Es sei ein ernstes Problem, sagte er. „Die Wirksamkeit von Antibiotika ist gefährdet. Seit Jahrzehnten treten immer mehr antibiotikaresistente Bakterien auf.

Grenzüberschreitendes Arbeiten ist für uns selbstverständlich. „Es macht keinen Sinn, dieses Problem nur in den Niederlanden oder in Deutschland lösen zu wollen.“ Und damit meint Friedrich nicht nur Landesgrenzen, sondern auch die Grenzen zwischen Sektoren wie Gesundheit, Wissenschaft, aber auch Wirtschaft. „Was wir mit Health-i-Care erreichen, kommt den Niederlanden und Deutschland zugute. Aber was in unseren Ländern funktioniert, kann auch auf der ganzen Welt funktionieren. Deshalb wollen wir unser Wissen und unsere Innovationen weltweit verbreiten.

Sehen Sie sich den Projektfilm zum Thema Health-i-Care an:

Die Deutsch-Niederländische Handelskammer sei eng mit dem Projekt verbunden, sagt Direktor Günter Gülker. „Wir unterstützen Konsortien konkret beim Markteintritt, auch über die Grenze hinaus. Wir helfen bei der Erstellung von Marktanalysen, helfen aber auch bei der Suche nach Investoren. Auch die DNHK sieht die gesellschaftliche Bedeutung dieses Projekts, auch für die Zukunft.

Deutsches Interesse an der Pionierarbeit von Professor Friedrich

Die Pionierarbeit von Professor Friedrich in Groningen sticht in den Niederlanden, aber zunehmend auch in Deutschland hervor. Allein im letzten Jahr wurde er von den deutschen Fernsehsendern ARD, ZDF, NDR und ProSieben besucht (siehe den Beitrag). Auch in den nördlichen Niederlanden gibt es deutsche Zeitschriften und Zeitungen. Sie alle haben eine Frage: Wie ist es möglich, dass niederländische Krankenhäuser so weniger von antibiotikaresistenten Bakterien wie MRSA betroffen sind?

In einem aktuellen Beitrag für die deutsche Zeitung „Die Zeit“ zeigt Friedrich, wie groß die Unterschiede zwischen den Nachbarländern sind. „Man kann die Grenze problemlos auf der Autobahn überqueren, aber in der medizinischen Welt sind die Grenzen immer klar erkennbar.“ Er Zeigen Sie dies anhand einiger Zahlen was im Bereich der Krankenhausinfektionen sicherlich einen großen Unterschied macht. „Rund 21 % der deutschen Bevölkerung gehen mindestens einmal im Jahr ins Krankenhaus, in den Niederlanden sind es nur 9 %.“

Auch in der deutschen Medizin wird der Aufbau von Präventionsnetzwerken zur Bekämpfung multiresistenter Keime sehr geschätzt. Deshalb hat Friedrich es letzten Herbst bekommen den „Robert-Koch-Preis für medizinische Hygiene und Infektionsprävention 2019“ verliehen von der Robert-Koch-Stiftung Berlin. Die Jury bezeichnete seine Arbeit als „revolutionär“.

Im Rahmen der Zeremonie wurde Professor Friedrich mit diesem Video geehrt:

Der internationale Ansatz des Professors werde sehr geschätzt, sagt Jörg Hacker, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung. „Seine Arbeit trägt entscheidend dazu bei, Krankenhausinfektionen zu minimieren und neue Präventionskonzepte umzusetzen.“ Der mit 50.000 Euro dotierte Preis ging an das Historische Krankenhausmuseum des Universitätsklinikums Charité in Berlin.


Artikel von: Deutsch-Niederländische Handelskammer
DNHK

Die Deutsch-Niederländische Handelskammer (DNHK) ist mit mehr als 1.500 Mitgliedern das größte deutsch-niederländische Wirtschaftsnetzwerk und unterstützt seit 115 Jahren Unternehmen bei ihren Aktivitäten im Nachbarmarkt.


Lorelei Schwarz

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