Deutsche Exporte enttäuschen mit Rückgang
dunkles Bild
Die deutschen Exporte gingen im September stark zurück, nachdem sie im August revidiert leicht gestiegen waren. Der Rückgang der Exporte verstärkt das düstere Bild für die größte Volkswirtschaft der Eurozone und den wichtigsten Handelspartner der Niederlande.
Editorial nt / anp
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Die Exporte, einst der Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft, gingen im September gegenüber dem Vormonat um 2,4 Prozent zurück, wie das deutsche Statistikamt Destatis berichtete. Ökonomen hatten mit einem moderateren Rückgang um 2 Prozent gerechnet. Auf Jahresbasis gingen die Exporte um 7,5 Prozent zurück. Auch die Importe gingen stärker zurück als erwartet. Die Importe gingen auf Monatsbasis um 1,7 Prozent und auf Jahresbasis um 16,6 Prozent zurück.
Laut Carsten Brzeski, Ökonom bei ING, besteht die einzige positive Nachricht aus den deutschen Handelszahlen darin, dass der Exportrückgang im August auf einen Anstieg von 0,1 Prozent auf Monatsbasis revidiert wurde. „Ansonsten sieht die Lage für die deutsche Wirtschaft noch recht düster aus“, sagte Brzeski.
Wie der Rest der deutschen Wirtschaft, so der Ökonom, verharren auch die Exporte in der Grenzzone zwischen Rezession und Stagnation bzw. zwischen Schrumpfung und Nullwachstum. Seit Beginn des Jahres 2022 belasteten die Exporte in vier von sechs Quartalen die deutsche Wirtschaft. Lieferkettenprobleme, eine stärker fragmentierte Weltwirtschaft und die Entwicklung Chinas von einem Exportziel zu einem Konkurrenten seien laut Brzeski Faktoren, die den deutschen Exportsektor unter Druck setzten.
„Der Handel ist nicht mehr der starke und belastbare Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft, sondern eher ein Hindernis“, sagte Brzeski. Ihm zufolge bleibt das Grundszenario für die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten „bestenfalls Stagnation“ oder sogar Nullwachstum.
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