35 westliche Panzer in der Ukraine einsetzbar: „die effektivsten im Angriff“

Gestern Abend wurde bekannt gegeben, dass drei portugiesische und 18 deutsche Leopard-2-Kampfpanzer an die ukrainische Armee übergeben wurden. Außerdem wurden 14 britische Challenger-2-Panzer geliefert. Kriegsausrüstung soll im Frühjahr eingesetzt werden.

Der ukrainische Verteidigungsminister lobte die britischen Challengers und nannte sie ein „Werk militärischer Kunst“. Aus London gibt die britische Regierung bekannt, dass die ukrainischen Besatzungen für den Einsatz der Panzer an vorderster Front ausgebildet werden.

Ausbildung in Deutschland

Auch die Bundeswehr hat in den letzten Wochen Ukrainer im Umgang mit Panzern geschult. Es geschah auf den Trainingsgeländen Münster und Bergen in Norddeutschland.

Es sei Sache der ukrainischen Armee, genau zu entscheiden, wo und wann sie eingesetzt werde, erklärt Peter Wijninga. Er ist Verteidigungsspezialist am Den Haag Center for Strategic Studies (HCSS). Im Video unten sprach er bereits über die Macht westlicher Panzer.

Laut Wijninga wollen die Ukrainer zunächst „mehr Erfahrung“ mit Panzern sammeln. „Panzer müssen unter anderem mit Bodentruppen und Artillerie zusammenarbeiten. Es erfordert eine gewisse Koordination, so etwas muss eine organisatorische Form haben.“

Angreifen

Welche genauen Pläne die Ukrainer mit ihm haben, lässt sich laut dem Verteidigungsspezialisten noch schwer sagen. Aber generell eignen sich Panzer am besten für einen Angriff, erklärt er. „Wir hören viel von einer bevorstehenden Offensive. Panzer könnten dabei eine Rolle spielen.“

Können sie auch der von den Russen umzingelten Stadt Bachmoet helfen? „Es ist möglich, aber in Bachmoet sind die Ukrainer hauptsächlich in einer Verteidigungsoperation tätig. Panzer wären dort auch nicht nutzlos, aber ich erwarte eher, dass sie bei einem Angriff eingesetzt werden.“

Letzten Monat kündigten die Niederlande an, dass sie außerdem mindestens 100 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1A5 für die Ukraine sowie für Deutschland und Dänemark kaufen würden. Sie sind noch nicht so weit, aber die Ukraine kann vorerst mit diesen 35 Panzern auskommen.

Showdown mit dem T-90

Laut Wijninga ist dies immer noch eine kleine Zahl. „Aber vor Ort kann man damit wirklich etwas erreichen. Unterstützt durch andere Panzer und Einheiten kann man eine beträchtliche Offensivkraft aufbauen. Die Ukrainer möchten vielleicht an mehr Orten etwas versuchen. Sie werden eine Division machen müssen.“

Vielleicht erwartet Sie auf dem Schlachtfeld eine Konfrontation mit dem T-90, dem stärksten und modernsten russischen Panzer. Allerdings sei die Frage, wie viel die Russen noch hätten, sagt Wijninga.

„Ein Mittel kann gut sein, aber am Ende kommt es auch darauf an, wer die Sache kontrolliert. Bisher haben wir gesehen, dass die Russen es nicht immer gut nutzen, wir sehen Fehler nach Fehler. Aber auch die Ukrainer können Fehler machen.“

In Bezug auf Panzerung, Feuerkraft und Schussweite sind westliche Panzer im Vorteil. „Und sogar ein deutlicher Vorteil gegenüber anderen russischen Panzern. Die Kombination aus gut ausgebildeten Soldaten und moderner westlicher Artillerie kann für die Russen zu einem unüberwindbaren Problem werden.“

Wichtig ist auch, dass die Tanks gut gewartet werden. Laut Wijninga könne man dies leicht den Ukrainern überlassen. „Sie sind in jedem Fall darauf geschult, Reparaturen vor Ort durchzuführen. Für umfangreiche Wartungen, für die höheres Fachpersonal benötigt wird, kann zwischenzeitlich noch eine Schulung stattfinden.“

Eleonore Roth

"Creator. Subtil charmanter Bier-Nerd. Hingebungsvoller Zombie-Fanatiker. Schriftsteller. Böser Social-Media-Befürworter."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert