An diesem Wochenende haben sich Tomorrowland und Rock Werchter zum zweiten Mal für das CORE Festival 2023 zusammengetan. Das Boutique-Festival der belgischen Hauptstadt wurde bis ins kleinste Detail kuratiert, um den Besuchern das ideale Erlebnis zu bieten. Darüber hinaus hebt die Szenografie die Darbietungen der anwesenden Künstler auf ein noch höheres Niveau.
Um mit den Grundlagen zu beginnen: Das CORE Festival 2023 ist der Liebling von Tomorrowland und Rock Werchter. Das Festival dauerte zwei Tage, fand im von Bäumen gesäumten Ossegempark in Brüssel statt, lockte rund 20.000 Besucher an und ja, Goldband stand auf dem Programm. Obwohl die Band aus Den Haag an diesem Wochenende sicherlich das größte Publikum hatte, war das sicherlich nicht das Besondere an diesem Festival.
Live und elektronisch
Im Vergleich zur ersten Ausgabe konzentriert sich CORE dieses Jahr stärker auf verschiedene Genres, von Hip-Hop und Jazz bis hin zu Pop und Electronica. Fans von Live-Musik können problemlos zwischen der Hauptbühne (Ardo) und dem Zelt (Endoma) hin- und herwechseln, während Fans elektronischer Musik stets aus mindestens zwei DJs wählen können. Und es funktioniert gut. Wo Live-Auftritte auf Festivals wie dem DGTL immer noch Probleme bereiten, lockt CORE ein vielfältiges Publikum an, das für alles offen ist. Und so spielt hier der Moderat-Abschluss für ein volles Feld.
Dieses komplette Feld wird vom deutschen Trio natürlich sehr knapp bewältigt. Aber was die Show wirklich besonders macht, ist das fantastische Bühnenbild von Ardo. Die Hauptbühne ist eigentlich eine große Leinwand von 1556 Quadratmetern, auf der die beeindruckendsten Visuals detailliert zu sehen sind. Tagsüber ist es ein nettes Feature, aber im Dunkeln bekommen die Shows von Angèle, alt-J und Moderat eine ganz neue Dimension. Für Angèle bedeutete dies einen ganz besonderen Auftritt vor dem heimischen Publikum.
Besondere Anlässe
Und das ist bei allen Praktika so. Das Endoma-Zelt hat eine niedrige Decke mit integrierter Beleuchtung, wodurch es wie ein intimer Nachtclub wirkt. Künstler wie Channel Tres und Charlotte Adigéry & Bolis Pupul können daher schnell mit einem tanzenden und schwitzenden Publikum rechnen. Außerdem ist der Klang hier genauso klar wie im besten Konzertsaal. Bei den Jazzbands DOMi & JD Beck und Yussef Dayes kann man die verschiedenen Instrumente perfekt voneinander unterscheiden.
Bei Sonnenuntergang machen die beiden großen DJ-Bühnen am meisten Spaß. De Orlo (unter anderem mit Hunee und Joy Orbison) spielt zwischen einer Baumgalerie, wo das Nachmittagslicht perfekt auf die riesige Discokugel fällt, die über der Bühne hängt. Und das AltVerda (unter anderem mit La Sainte Vierge und Le Miel de Dijon) liegt inmitten eines Amphitheaters, in dem das Publikum auf mehreren Ebenen tanzen kann.
Ladenparty
Die Teams von Tomorrowland und Rock Werchter haben offensichtlich viel Zeit und Liebe in die Entwicklung des CORE Festivals gesteckt. Dies sorgt für ein sehr angenehmes und entspanntes Festivalerlebnis. Es ist angenehm viel los, aber vor den vielen Bars und Toiletten gibt es nie Warteschlangen. Die Preise sind heutzutage durchschnittlich für ein Festival und das Essen ist im Allgemeinen von sehr guter Qualität.
Leider führt die freundliche Atmosphäre dazu, dass es vor allem am ersten Tag zu vielen Diskussionen kommt. Der Sonntag ist viel seltener der Fall und kommt regelmäßig sehr gut vor. Der kleine Simz ist sichtlich beeindruckt von seinem Empfang und das Unknown Mortal Orchestra fasziniert das Zelt von oben bis unten. Und auch in Brüssel gibt es den Goldband-Effekt: Anderswo auf dem Gelände ist es völlig still, weil alle mit den Schuhen in der Hand zu den Hits der Band aus Den Haag tanzen.
Kurzum: Es bleibt zu hoffen, dass CORE im nächsten Jahr in die gleiche Richtung geht. Es klingt schwierig, aber wir sind sehr gespannt, ob sich die Organisation etwas Neues einfallen lässt, um das Festivalerlebnis noch perfekter zu machen.
CORE-Festival 2023
Brüssel, Belgien
Datum
27.–28. Mai 2023
Tickets
Nicht verfügbar.
„Twitter-Praktizierender. Bier-Evangelist. Freiberuflicher Gamer. Introvertiert. Bacon-Liebhaber. Webaholic.“