12 Jahre Gefängnis für einen britischen Kokainhändler, der von einem Rotterdamer Café aus Geschäfte machte

Der 37-jährige britische Kriminelle Michael Paul Moogan ist am Freitag in England wegen groß angelegten internationalen Kokainhandels zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Moogan wurde im April 2021 in Dubai festgenommen. 2013 entkam er nur knapp einer Polizeirazzia in einem Café in Rotterdam. Er war acht Jahre lang auf der Flucht und einer der meistgesuchten Verbrecher Großbritanniens.

Von Roel Janssen / Bild: Moogan kommt aus dem Café De Ketel)

Dem Drogendealer Croxteth Liverpool gelang im Oktober 2013 bei einer Razzia im Café De Ketel südlich von Rotterdam nur knapp die Flucht. Nach Angaben der Ermittlungsdienste diente diese Catering-Tätigkeit als Deckmantel für Treffen zwischen Drogenhändlern und Vermittlern. Ein Bier in De Ketel zu trinken war nicht möglich. Kunden mussten an der Tür klingeln, um durch ein Sicherheitssystem einzutreten, und nur bekannte Kriminelle durften eintreten.

Türkische Brüder

Laut Polizei hat Moogan unter anderem mit zwei türkischen Brüdern aus Barendrecht Geschäfte gemacht, die 2016 zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Laut Polizei waren Moogan und zwei Briten daran beteiligt, jeden Monat Hunderte Kilo Kokain aus den Niederlanden nach England zu schmuggeln. Bei den Ermittlungen wurden zahlreiche Waffen, 226 Kilo Kokain und mehr als eine halbe Million Euro Bargeld beschlagnahmt.

Onkel Steven Gerard

Als die Polizei das Café in Rotterdam durchsuchte, wurde einer der Briten, Robert Hamilton (71) aus Hale im Großraum Manchester, festgenommen. Er wurde 2014 wegen Drogenbesitzes zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Der andere Mann, Robert Gerrard (57, im Bild) aus Liverpool, stellte sich nach drei Jahren auf der Flucht der Polizei Der Onkel des ehemaligen Liverpool-Spielers Steven Gerrard wurde 2017 wegen Drogenhandels zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt.

Belgien

Nach Angaben der National Crime Agency waren Moogan und seine Komplizen am Import von Kokain aus Südamerika nach Europa beteiligt. Die Drogen wurden nicht nur nach Belgien verschifft, sondern auch auf dem Landweg von Bulgarien nach Lettland und Spanien.

Moogan musste seine Kokaintransaktionen nicht in Raten zahlen – wie es bei großen Lieferungen üblich ist –, sondern zahlte Berichten zufolge große Geldsummen über in Großbritannien ansässige irakische Staatsangehörige. Er sagte kriminellen Kontakten, er habe Kokain zwischen Fleisch aus Argentinien und Großbritannien geschmuggelt. Er soll auch Hafenpersonal bestochen haben, um die Drogen ungehindert passieren zu lassen.

Dubai

Moogan blieb bis April 2021 versteckt, als er von der Polizei von Dubai festgenommen wurde. Dabei benutzte er gefälschte Ausweise, um sich der Verhaftung zu entziehen. So hatte er zum Beispiel einen deutschen Pass, einen Führerschein und einen Personalausweis auf den Namen Michael Dier, aber mit eigenem Passbild drauf.

Im November letzten Jahres erschien er vor dem Manchester Crown Court und bekannte sich schuldig des Imports von Drogen der Klasse A. Am Freitag wurde er vor demselben Gericht zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt. Ohne sein Schuldbekenntnis wären es 20 Jahre gewesen.

Poldie Hall

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