Aufgrund der fragilen Wirtschaftslage in Deutschland, der anhaltend hohen Inflation und der restriktiven Geldpolitik der Bundesregierung stehen deutsche Unternehmen unter großem Druck. Dadurch hat sich die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen verschlechtert. Die meisten Unternehmen gehen außerdem davon aus, dass sich die Zahlungsmoral in naher Zukunft nicht verbessern wird. Dies geht aus dem hervor das aktuelle „Zahlungsbarometer“ des Kreditanbieters Atradius.
57 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass andere Unternehmen ihre Rechnungen verspätet bezahlen. Darüber hinaus konnten 10 Prozent der Schulden nicht eingezogen werden, was einen Schuldenerlass erforderlich machte. Darüber hinaus glauben 70 Prozent der befragten B2B-Unternehmen, dass das Risiko einer Insolvenz höher sei.
Die Umfrage umfasste 215 kleine, mittlere und große Unternehmen aus der Bau-, Automobil- und Automobilbranche. langlebige Konsumgüter.
DSO steigt
Auffällig ist die Entwicklung der durchschnittlichen Anzahl an Tagen, die eine Rechnung ab dem Zeitpunkt der Lieferung einer Dienstleistung oder eines Produkts offen ist, dem sogenannten DSO (Days Sales Outstanding). Die Hälfte der befragten Unternehmen gibt an, dass ihr DSO gestiegen ist. Im Bausektor betrifft dies 47 Prozent der befragten Unternehmen. Die DSO in diesem Sektor hat sich auf durchschnittlich 87 Tage erhöht. 39 Prozent der Unternehmen der Automobilindustrie berichten zudem, dass es länger dauert, eine Rechnung zu bezahlen: Die Wartezeit hat sich auf 68 Tage erhöht. Im langlebigen Konsumgüterbereich war die Wartezeit im Durchschnitt kürzer, allerdings erhöhte sich auch hier die DSO auf 45 Tage.
Ein wachsender DSO bereitet immer mehr Unternehmen Probleme. So kann es zum Beispiel dazu kommen, dass Unternehmen in Liquiditätsschwierigkeiten geraten oder ihren eigenen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können. Auch die Abhängigkeit von kurzfristigen Krediten nimmt zu, was zu zusätzlichen Kreditkosten führt. Darüber hinaus kann ein wachsender DSO dazu führen, dass Investitionen verschoben werden müssen.
Nutzen Sie zusätzliche Finanzierung
Da deutsche Unternehmen immer länger auf ihre Zahlungen warten müssen, suchen sie nach zusätzlichen Möglichkeiten, die eigene Liquidität aufrechtzuerhalten. Für 62 Prozent aller befragten Unternehmen waren Bankkredite im vergangenen Jahr die am häufigsten genutzte Finanzierungsmethode. Im Gebrauchsgüterbereich traf dies sogar auf 79 Prozent der Unternehmen zu; in der Automobilindustrie für 53 Prozent der Unternehmen. Von allen Bauunternehmen geben 57 Prozent an, dass Handelskredite in den letzten zwölf Monaten ihre Hauptfinanzierungsquelle waren.
Betroffene Unternehmen
Die meisten deutschen Unternehmen geben in der Umfrage an, dass sie vor allem darüber besorgt sind, dass die Volkswirtschaft nicht ausreichend wächst. Aufgrund des geringen Verbrauchervertrauens und der asymmetrischen Arbeitsmarktbeziehungen gehen Unternehmen davon aus, dass die Verbrauchernachfrage nicht steigen wird. Auch die Autoindustrie ist besorgt über strenge Abgasnormen und den weit verbreiteten Umstieg auf Elektro- und Hybridautos. Unternehmen, die im Bereich langlebiger Konsumgüter tätig sind, wie beispielsweise die Automobilindustrie, sind besorgt über Cyberangriffe. Im Bausektor hingegen ist der Personalmangel die größte Herausforderung.
Die gesamte Untersuchung ist Hier sehen.
„Extremer Zombie-Guru. Begeisterter Web-Liebhaber. Leidenschaftlicher Bierfanatiker. Subtil charmanter Organisator. Typischer Kaffee-Ninja.“