Alle Inhaftierten wurden nach Registrierung und Identifizierung freigelassen. Wie ihre Fälle gelöst werden, könne die Staatsanwaltschaft noch nicht sagen, sagte eine Sprecherin. Die Militanten sollen sich unter anderem schuldig gemacht haben, Sperrgebiete betreten und beispielsweise den Zaun zerstört zu haben. Auch mögliche Schäden an Privatjets werden untersucht.

Etwa vierhundert Aktivisten von Greenpeace und Extinction Rebellion kamen am Samstagnachmittag, teilweise nachdem sie mit einer Schleifmaschine einen Zaun durchsägt hatten, am Standort Schiphol East an, von wo aus Geschäfts- und Privatflüge mit Kleinflugzeugen durchgeführt werden. Einige der Aktivisten ketteten sich an mehrere Geräte, andere traten auf die Plattform.

Auch am Flughafen fanden heute Klimaaktionen statt, unter anderem am Schiphol Plaza. Die Aktion mit dem Schleifwerkzeug überraschte die Polizei. Laut einem Sprecher wurden sofort Einheiten entsandt, als klar wurde, dass eine große Gruppe von Aktivisten auf dem Weg nach Schiphol Ost war.

Die Demonstranten bewegten sich jedoch schnell. Sie zogen eine Schleifmaschine aus einem Lastwagen und sägten durch den Zaun. „Die Überwachungseinheiten wurden dann von Hunderten von Demonstranten umschwärmt“, sagte der Sprecher und beschrieb die Aktion als „eine Art Kapitolsturm“.

Laut der amerikanischen Nachrichtenagentur Bloomberg werden die Klimaprotestierenden kreativer und disruptiver. „Während die Demonstranten Van Gogh in Ruhe lassen und ein paar gute Manieren lernen müssen, haben wir anderen die Pflicht, uns anzuhören, was sie an ihre Grenzen gebracht hat“, sagte Bloomberg.

Auch die deutsche Zeitung Bild sieht die Schiphol-Blockade als Beweis für das immer ehrgeizigere Vorgehen der Demonstranten. „Neue Phase der Eskalation des Klimachaos“, schreibt die Tageszeitung.

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