Trotzdem kennen ihn nur sehr wenige Menschen. Und das ist ungerechtfertigt, denken Martijn Schwillens und Bob Thomassen. Sie vertieften sich in die Vergangenheit von Bram Appel und schrieben die Biografie „Het Kanon“. „Ab einem bestimmten Punkt wollte er nichts mehr mit Fußball zu tun haben“, sagt Martijn Schwillens Redenmacher auf NPO Radio 1.
Angestellt in Deutschland
Seine zwölf Länderspiele für Orange brachten ihm die „Freikarte fürs Leben“, sagt Schwillens. „Aber er kehrte nie auf die Tribüne zurück.“ Wer Appel kennt, kennt ihn oft als „Nazi-Fußballer“. Dies liegt daran, dass er während des Krieges für den Berliner Verein Hertha BSC spielte. Er landete dort, weil er als Beamter keine Loyalitätserklärung gegenüber den Deutschen unterzeichnen wollte.
Appel wurde dann in einer Flugzeugfabrik in Deutschland eingesetzt, sagt Bob Thomassen. „Es war eines der Hauptziele der Bombardierung.“ So gefährlich. Aber am Sonntag durfte er einen Ball treten. „Jede Woche gab es ‚Kasernenfußball‘“.
Das Talent stach heraus
Appels Talent stach heraus und er stieg schnell in den Karriererängen auf und erlangte dadurch Privilegien. „Er wurde aus der Kaserne geholt, weil er so gut Fußball spielen konnte. Er landete in einer Wohnanlage und wurde gut ernährt. Das war für einen Zwangsarbeiter ziemlich einzigartig.“
Nach seiner Rückkehr in die Niederlande sei ihm dafür nicht gedankt worden, sagt Martijn Schwillens. „Er kam nach Den Haag zurück und wurde dort mit dem Hals beobachtet. Viele Menschen kamen in Den Haag hungernd aus dem Winter und Appel kam als ‚Nazi-Fußballspieler‘ zurück.“
Rehabilitation
Als Fußballer in den Niederlanden kam ihm auch seine Vergangenheit in Deutschland in die Quere. „Der KNVB wollte nicht, dass er Fußball spielt. Als er zurückkam, hatte er einen bestimmten Status, mit dem man normalerweise in die niederländische Nationalmannschaft berufen werden konnte. Aber der KNVB beschloss, ihn für ein Jahr zu sperren, weil er das getan hatte.“ habe in Deutschland Fußball gespielt. Und das, während Appel vom KNVB die Erlaubnis erhielt, in Deutschland Fußball zu spielen.
Die Autoren wollen nun Wiedergutmachung für Appel. „Wir werden am 6. Juni mit Just Spee vom KNVB sprechen. Dann werden wir für eine Rehabilitierung plädieren.“
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