Nach der Anhebung der Altersgrenze für den Transport von nüchternen Kälbern in Deutschland werden ab dem 1. Januar 2023 vermehrt junge Kälber im Alter von zwei bis drei Wochen exportiert. Damit rechnet der Deutsche Bauernverband.
Die Altersgrenze gilt nur für den Inlandsverkehr. Minister Henk Staghouwer von LNV plädiert daher für einen europäischen Ansatz. Er nennt das deutsche Vorgehen eine gute Maßnahme, nicht zuletzt, weil das Umsetzen und Zusammentreiben junger Kälber, deren Immunität noch nicht vollständig entwickelt ist, zu gesundheitlichen Problemen in der Kälberaufzucht führt.
Da die Niederlande auch Kälber importieren, regelt er lieber ein höheres Transportalter im europäischen Kontext als eine nationale Regelung. Nicht zuletzt, weil nationale Vorschriften den internationalen Transport und die damit verbundenen oft längeren Transportzeiten begünstigen. Ihm zufolge hat dies eine unerwünschte Nebenwirkung. Staghouwer will auch einen Flickenteppich unterschiedlicher Vorschriften vermeiden.
Beratung in diesem Sommer
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) arbeitet derzeit im Auftrag der Europäischen Kommission an einem Gutachten zum Tierschutz und zum Transport von Nutztieren, das sich explizit auch mit dem Transport von Jungkälbern befasst. Das Gutachten, das diesen Sommer erwartet wird, bildet die Grundlage für die nächsten Schritte von Staghouwer. Es befasst sich auch mit den Auswirkungen des höheren Alters auf den Milchviehbetrieb.
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