Vopak baut Wasserstoffanlage in Rotterdam mit German Hydrogenious
LOHC
Das Tanklagerunternehmen Vopak hat mit dem deutschen Unternehmen Hydrogenious ein Joint Venture gegründet, um Rotterdam mit einer neuen Technologie mit Wasserstoff zu versorgen.
Rob Mackor
Eine E-Mail senden
Es heißt LOHC Logistix, was für Liquid Organic Hydrogen Carrier steht. Es ist eine Technik der chemischen Bindung von Wasserstoff, in diesem Fall mit Benzyltoluol. Es kann in flüssiger Form oder in Pastenform vorliegen. Auf diese Weise kann Wasserstoff bei Umgebungstemperatur und -druck transportiert und gespeichert werden.
Dies vermeidet teilweise technische Probleme bei der Anwendung von Wasserstoff. Um reinen Wasserstoff in flüssiger Form transportieren und speichern zu können, muss er auf minus 253 Grad Celsius gekühlt werden, nur zwanzig Grad über dem absoluten Nullpunkt. Auch Rohrleitungen und Lagertanks müssen extrem hohen Drücken standhalten, was sie sehr teuer macht.
Laut Vopak kann Benzyltoluol als flüssiger fossiler Brennstoff in bestehender Infrastruktur, Tankwagen und Fahrzeugen bei Umgebungsdruck und -temperatur behandelt werden. Dadurch fügt sich das Gewebe „natürlich in die aktuelle Hafeninfrastruktur und die Flotte von Schiffen, Waggons und Tankern ein“, so das Tanklagerunternehmen.
Rotterdam und Dormagen
Die beiden Unternehmen haben sich finanziell verpflichtet, Anlagen in Rotterdam und Dormagen in Deutschland zur Speicherung von Wasserstoff in Benzyltoluol und zur Bereitstellung von Wasserstoff zu bauen. Bereits 2021 hatte Hydrogenious mit dem Chemiekonzern Eastman eine Vereinbarung zur Produktion von Benzyltoluol in Marl, Deutschland, unterzeichnet. Darüber hinaus hat sich Vopak bereits 2019 mit 10 % an Hydrogenious beteiligt.
Vopak gibt weder den Umfang der erforderlichen Investitionen noch den Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Rotterdamer Werks an und verweist auf die erforderlichen Genehmigungen. Der Konzern gibt an, in der Startphase 1.500 Kilo Wasserstoff pro Tag zu liefern und danach diese Menge zu erhöhen. Nach Angaben des Unternehmens kann Benzyltoluol nach der Freisetzung des Wasserstoffs hunderte Male wiederverwendet werden.
Sie haben gerade einen der kostenlosen Premium-Artikel gelesen
„Analyst. Totaler Alkoholkenner. Stolzer Internet-Fan. Ärgerlich bescheidener Leser.“