WeltkulturerbeDas UNESCO-Welterbekomitee fordert die Niederlande auf, die Erteilung neuer Genehmigungen unter anderem für die Gas- und Salzgewinnung im Wattenmeer einzustellen. Die Berufung geht auf eine am Mittwoch getroffene Entscheidung zurück, sagte Frank Petersen vom Wattenverband dieser Website.
Er spricht über eine einzigartige Entscheidung des Welterbekomitees am Mittwoch auf einer Konferenz in Riad, der saudischen Hauptstadt. Ein von der internationalen Naturschutzpartnerschaft IUCN erstellter kritischer Bericht zum Abbau wurde verabschiedet.
„Der Wattenverband fordert die Politik in Den Haag seit Jahren auf, die Gas- und Salzförderung im Wattenmeer zu stoppen, sieht nun aber, dass der internationale Druck auf die Niederlande zunimmt.“ Das ist eine riesige internationale Unterstützung, aber das bedeutet nicht „Das Spiel ist gewonnen“, sagte er besorgt.
„Als Regierung kann man einen solchen Aufruf nicht einfach ignorieren – die Niederlande haben den UNESCO-Vertrag ratifiziert – aber es gibt wahrscheinlich kluge Anwälte, die wissen, wie man Lücken im niederländischen Recht findet, die dazu führen können, dass es endlich eine Option gibt. Interessenausgleich.“ der NAM (die auf eine Gasbohrgenehmigung hofft) und die Erhaltung des Weltkulturerbes ist kompliziert“, seufzt Petersen.
Das Welterbekomitee entschied am Mittwoch, dass neue Bergbaugenehmigungen für das Wattenmeer die Besonderheiten der Region gefährden. „Die niederländische Regierung wurde daher gebeten, keine neuen Genehmigungen zu erteilen. Die deutsche Regierung wurde aufgefordert, die Öl- und Gasbohrprojekte westlich von Borkum noch einmal kritisch zu prüfen“, erklärt der Naturschützer.
Ihm zufolge erhielten die beiden Länder zehn Missionen vom Welterbekomitee. Auf dieser Grundlage müssen sie bis zum 1. Februar 2024 klar darlegen, wie sie ihrer Meinung nach die einzigartigen Naturwerte in Kombination mit der Gas- und Salzgewinnung erhalten können.
Ternaard
Der Schritt bringt die Gasförderung in der friesischen Stadt Ternaard unter Druck. Der Bergbau kann dazu führen, dass das Land unter dem Wattenmeer absinkt. Hinzu kommt der Anstieg des Meeresspiegels, und das Wattenmeer könnte seine einzigartige Eigenschaft verlieren: Bei Ebbe trocknet es aus, sodass Seevögel im Watt Nahrung sammeln können. Auch Fische und andere Meerestiere sind vom Lärm durch Unterwasserarbeiten betroffen.
Das Wattenmeer läuft Gefahr, seinen Status als UNESCO-Weltkulturerbe zu verlieren, wenn die Niederlande in der Region weiterhin Salz und Gas abbauen. Die UNESCO hat im kritischen Bericht der IUCN ihre Besorgnis über die geplante Gasbohrung bei Ternaard und den Salzabbau im Wattenmeer geäußert.
Die scheidende Naturministerin Christianne van der Wal hat letzte Woche einen Teil des Berichts an das Repräsentantenhaus geschickt. Sie sagte, sie werde erst nach einer endgültigen Entscheidung der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) zu den im Bericht enthaltenen Ratschlägen eine substanzielle Antwort geben.
Weckruf
Der Wattenverband forderte am Mittwoch gemeinsam mit der Naturschutzorganisation Deutsche Umwelthilfe und World Heritage Watch die Regierungen der Niederlande und Deutschlands erneut auf, die Gas- und Salzförderung im Wattenmeer zu stoppen. „Der UNESCO-Bericht sollte ein Weckruf sein“, sagten die Organisationen.
„Eine einzigartige Landschaft auf der Welt wird von der Fossil-Lobby zerstört und die verantwortlichen Regierungen sehen tatenlos zu“, sagt Sascha Müller-Kraenner von der Deutschen Umwelthilfe. „Unter dem Deckmantel einer Energiekrise wollen Ölkonzerne mehr Gas fördern, aber nur ein sofortiger Stopp der Gasbohrungen kann den Status des Wattenmeeres als Weltnaturerbe retten.“ Müller-Kraenner konzentriert sich vor allem auf mehrere deutsche Unternehmen, die im Wattenmeer Gas und Salz fördern.
Das Wattenmeer erstreckt sich von der Spitze Nordhollands bis zu den dänischen Wattenmeerinseln, die auf der Insel Fanø enden.
Am Mittwoch erwähnte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer jährlichen Rede zur Lage der Union ausdrücklich das Wattenmeer. Darin macht sie unter anderem auf die einzigartige biologische Vielfalt aufmerksam. „Allein in Europa gibt es rund 6.500 Arten. In Nordeuropa finden wir das Wattenmeer, ein Weltnaturerbe und einzigartiger Lebensraum, der seltenen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause bietet und eine lebenswichtige Ressource für Millionen von Zugvögeln ist. Und mit der Ostsee haben wir das größte Brackwassergebiet der Welt. Dahinter liegt die europäische Ebene, geprägt von ausgedehnten Heide- und Sumpfgebieten. Diese Regionen sind wichtige Verbündete gegen den anhaltenden Klimawandel. Geschützte Heide- und Feuchtgebiete absorbieren große Mengen an Treibhausgasen, sichern regionale Wasserkreisläufe und unterstützen eine einzigartige Artenvielfalt.
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