Gesunde breite Blätter sind die Grundlage für robuste Zuckerrüben, erklärt Wim Zandvoort, Vertriebsleiter von SESVanderHave. Es erklärt den Grund dafür und erklärt auch die Resistenz gegen eines der Gelbfärbungsviren.
Wann ist eine Kultur robust?
„Robust bedeutet wörtlich: solide und robust. Wir übersetzen dies in eine vitale Kultur, die lange gesund bleibt. Robust bedeutet auch, dass Rübenanbauer dank angepasster Genetik und Ressourcen weniger auf Chemie angewiesen sind. Aufgrund der Klimaanpassung züchten wir auch viel auf Stressresistenz. Dies soll letztendlich zu Sorten führen, die an dürreempfindliche Böden angepasst sind.
Eine breite Vergilbungsresistenz erfordert weitere zehn Jahre Selektionsarbeit
Wim Zandvoort, Vertriebsleiter SESVanderHave
Was sind Ihre Zuchtziele?
„Neben häufigen Resistenzen liegt der Fokus auf der Blattgesundheit und nicht nur auf Sigatoka. Ziel ist eine breite Toleranz gegenüber allen Blattpilzen. Ein gesunder Blattapparat stellt sicher, dass eine Pflanze über einen langen Zeitraum hinweg Erträge erbringt.
Ist es möglich, mit weniger Aufwand eine lebenswichtige Pflanze anzubauen?
„Das denken wir. SESVanderHave-Zuchtlinien liefern gute Erträge bei geringeren Stickstoffdosen. Es ist nicht undenkbar, dass künftige Sorten weniger Düngung benötigen.
SESVanderHave arbeitet an der Virusresistenz. Was ist damit?
„Gemeinsam mit einem deutschen Forschungsinstitut ist es uns gelungen, ein Resistenzgen gegen eines der Yellowing-Viren zu identifizieren. Wir sehen darin einen Teil der Lösung dieses Problems. Letztlich streben wir auch eine breite Resistenz gegen alle Viren an, dafür sind aber noch rund zehn Jahre Züchtungsarbeit nötig.“
Was bieten Sie den Rübenanbauern für die kommende Anbausaison?
„Wir haben neue Sorten, die sich durch die Gesundheit ihrer Blätter auszeichnen. Im Nematodensegment ist es Baltimore und für Standard-Rhizomanie scheint Henson interessant zu sein. Beide Sorten haben frühe Blätter und bleiben bis zum Herbst gesund.
Auswahl an Themenvielfalt
Beim Übergang zu einer Landwirtschaft mit weniger Chemikalieneinsatz wird die Viehhaltung nur noch wichtiger. Während jahrelang eine hohe Produktion als oberstes Ziel der Züchtung galt, liegt heute mehr Wert auf Resistenzkreuzung und der Züchtung stressresistenterer Sorten. Für Zwiebeln suchen die Erzeuger nach Sorten, die gegen bodenbürtige Krankheitserreger resistent sind. Bei Karotten ist die Erntesicherheit eine Herausforderung. Zuckerrübenzüchter streben nach einer besseren Blattgesundheit. Kartoffeln müssen aufgrund des zunehmenden Phytophthora-Drucks besonders robust sein. Dieser Artikel ist Teil des Themas „Sortenauswahl“.
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