Starker Rückgang der Schweinehaltung in den Bundesländern | Pigbusiness.nl

Die Zahl der Schweinebetriebe in den Bundesländern Niedersachsen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen ist in den vergangenen 12 Monaten stark zurückgegangen. Das geht aus den vorläufigen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik hervor. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise sank die Zahl der Mastschweine um 13,3 % und in Baden-Württemberg um 15 %. In Schleswig-Holstein ging die Zahl der Zuchtsauen um 16,5 % zurück.

Diese Woche hat das Bundesamt für Statistik aus vier Bundesländern die Ergebnisse der November-Viehzählungen vorgelegt. Die Zahl der Schweine und Schweinemastbetriebe geht in allen Bundesländern stark zurück. Als Ursache nennt ISN die Häufung von Krisen in den vergangenen 2,5 Jahren und die damit verbundenen erheblichen finanziellen Einbußen im Schweinefleischsektor. Dabei spielt auch die anhaltend große Verunsicherung durch die Politik eine Rolle. Für viele Landwirte ist dies ein Grund, ihre Schweinehaltung einzustellen.

Badenwürttemberg

In Baden-Württemberg wurden Anfang November 2022 knapp über 1,3 Millionen Schweine in den Stallungen gezählt. Das sind 161.700 Tiere weniger als bei der letzten Zählung im November 2021. Die Zahl der Schweinebetriebe sank um 12 % auf 1.600. Anfang November gab es in diesem Bundesland 102.800 Zuchtsauen. Das ist ein Rückgang um 17.900 Tiere (-15 Prozent) gegenüber 2021. Insbesondere Großbetriebe mit mehr als 250 Zuchtsauen haben mit 13.600 Tieren ihre Zahl um -23 Prozent überdurchschnittlich reduziert. Seit November 2021 ist die Zahl der Mastschweine um 91.000 (-15%) auf 513.200 Tiere zurückgegangen.

Schleswig-Holstein

Im Vergleich zum November 2021 ist die Zahl der Schweinehaltungsbetriebe in Schleswig-Holstein um 16,3 % zurückgegangen. Von rund 650 Betrieben auf über 550. Die Zahl der Schweine sank im Jahresverlauf sogar um 179.200 auf rund 1,03 Millionen. Das bedeutet ein Minus von 14,8 Prozent. Die Zahl der Zuchtsauen ging um 16,5 % (-12.000 Tiere) und die der Mastschweine um 15,5 % (-91.800 Tiere) zurück. Im Vergleich zu vor zehn Jahren ist die Zahl der Mastschweine um 31 % und die Zahl der Sauen um 41 % zurückgegangen.

Nordrhein-Westfalen

5,78 Millionen Schweine wurden Anfang November auf landwirtschaftlichen Betrieben in Nordrhein-Westfalen (NRW) gehalten. Das sind 5,0 % weniger als im Mai 2022, als 6,1 Millionen Schweine aufgezogen wurden. Die Zahl der Mastschweine sank um 13,3 % auf 1,16 Mio. Tiere und Ferkel um 8,6 % auf 1,63 Mio. und die Zahl der Zuchtsauen um 4,4 % auf 332.700.

Kommentar Nr.

Um diese Aufgabewelle einzudämmen, müssen die Preise für Ferkel und Mastschweine zunächst wieder angemessen werden. Vor allem aber eine verlässliche Regierungspolitik, die nicht nur darauf abzielt, die Viehhaltung hierzulande zu reduzieren, sondern die endlich Planungssicherheit und Perspektive zurückgibt.

Adelbert Eichel

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