Der DF berichtet, dass die Wettbewerbsfähigkeit niederländischer Familienunternehmen in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Leibzig-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung.
Das Leibzig-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hat den Länderindex Familieunternehmen 2022 vorgelegt. Dabei handelt es sich um ein Ranking von 21 Ländern, die nach der Wettbewerbsfähigkeit von Familienunternehmen geordnet sind. Die Niederlande fielen vom vierten auf den neunten Platz zurück.
Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Länder weniger gut als die Vereinigten Staaten und Kanada
Deutschland selbst geht es noch schlechter. Deutschland ist fast am niedrigsten. Die meisten befragten EU-Länder hinken den USA und Kanada hinterher. Direktor Albert Jan Thomassen von der Interessengemeinschaft Familienunternehmen FBNed erkennt das Bild an, das die Forschung zeichnet. Er sieht mehrere Ursachen für die Verschlechterung der Wettbewerbsposition niederländischer Unternehmen, zum Beispiel die mangelnde Aufmerksamkeit für Innovation, insbesondere auf lange Sicht.
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Das Leibzig-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung analysierte sechs verschiedene Kategorien, nämlich Steuern, Arbeit, Regulierung, Finanzen, Infrastruktur und Investitionen sowie Energie.
Negative Faktoren Wettbewerbsfähigkeit
Deutsche Forscher meinen, dass Politiker die aktuelle Wirtschaftskrise als Chance für einen Kurswechsel begreifen sollten. Darüber hinaus sollte sich die Politik stärker darauf konzentrieren, die lähmende Regulierungslast zu reduzieren. Auch die Steuervorschriften könnten für Familienunternehmen günstiger sein, und eine Änderung der Bildung ist ebenfalls erforderlich. Thomassen glaubt, dass den Niederlanden ein geringerer Regulierungsdruck zugute käme. Unser Land muss jedoch weiter für eine gleichberechtigte Regulierung innerhalb Europas kämpfen.
Negativer Einfluss von Corporate Social Responsibility auf die Wettbewerbsposition
In letzter Zeit wird der sozialen Verantwortung von Unternehmen viel Aufmerksamkeit geschenkt. Gerade bei kleinen Familienunternehmen nimmt dies viel Zeit in Anspruch. Thomassen ist der Meinung, dass die Zeit besser genutzt werden kann, um sicherzustellen, dass Ziele erreicht werden. Thomassen glaubt auch, dass das neue Initiativgesetz zur internationalen Corporate Social Responsibility die Wettbewerbsfähigkeit von Familienunternehmen verringern könnte. Das Initiativgesetz verpflichtet Unternehmen, Missbräuche gegenüber sich selbst, ihren Lieferanten und ihren Kunden zu erkennen und zu bekämpfen. Boskalis-Geschäftsführer Peter Berdowski hatte sich zuvor im DF gegen die genannte Gesetzesinitiative ausgesprochen. Er drohte sogar, den Hauptsitz von Boskalis aus den Niederlanden zu verlegen, falls das Initiativgesetz verabschiedet würde.
FD, 16. Januar 2023
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