Nordbrabant hat eine blühende Popkultur mit hart arbeitenden Künstlern, die manchmal international glänzen. In Omroep Brabant gibt es dafür jedoch keinen Schauplatz, es gibt Langsamkeit und vor allem „reife Häppchen“ älterer englischer Sprache. Es gibt kaum Anzeichen dafür, dass wir stolz auf die zeitgenössischen Talente unseres eigenen Landes sind.
Durch Francois de Late
Der Brabanter Pop geht es gut. Breda-DJs haben die Welt erobert, After Forever (Tilburg) und Floor Jansen (Goirle) sind große Namen im Symphonic Metal. Flemming (Vught) wurde kürzlich zum dienstältesten Pop-Künstler aller Zeiten in den Top 40 (sechzig Wochen) und erreichte in kurzer Zeit über 120 Millionen Streams auf Spotify. Danny Vera (Bergen op Zoom) erreichte Platz 1 der Top 2000, Jori van Gemert (Haps) verzauberte kürzlich das deutsche Publikum und auch die Retro-Blumensträuße der Sängerin Fleur (Vessem) erfreuen sich großer Beliebtheit. Rocker Mick Stender (Heesch) ist ein Muss bei Radio3. Die sudanesische Sängerin aus Eindhoven Gaidaa macht wunderbare Musik mit großartigen Künstlern wie Moby. Meine Favoritin, die vielseitige Anneke van Giersbergen (aus Sint Michielsgestel), tourt seit zwanzig Jahren mit großem Erfolg durch Europa. Und natürlich hinterlassen alte Bekannte wie Krezip, Guus Meeuwis und Nol Havens/ VOF de Kunst immer noch ihre Spuren.
Gute DJs, die nur reife Snacks spielen
Man würde erwarten, dass unser eigener Provinzsender Omroep Brabant stolz diese Brabanter Musik überträgt. Aber nichts davon. Bei Omroep Brabant Radio schwört man auf ausgereifte englischsprachige Hits, vorzugsweise von vor vierzig Jahren. Über den Stoff, mit dem auch die Top 2000 von Radio 2 schon lange gefüllt sind. Ich habe unzählige Playlists durchgesehen, bin aber im täglichen Programm von Omroep Brabant selten auf Brabanter Popmusik gestoßen. Schade, dass gute DJs wie Hubert Mol, Jordy Graat und Ronny Balk nur diesen abgestandenen Track spielen. Ich glaube, sie haben sich auch ihr Leben als DJs ganz anders vorgestellt.
Die Musikkompilierer von Omroep Brabant scheinen schon vor langer Zeit das Rentenalter erreicht zu haben.
Ich schöpfte wieder Hoffnung, als ich von der Existenz eines „Omroep Brabant Tipplaat“ hörte. Aber leider wird diese Ehre meist auch älteren englischsprachigen Künstlern zuteil. Der Musikauswahl nach zu urteilen, müssen die Musikkompilierer von Omroep Brabant schon vor langer Zeit das Rentenalter erreicht haben. Und ich habe noch nie vom Internet und Spotify gehört. Ich kann mir vorstellen, dass man als Sender Programme für ein großes Publikum machen wollte (und sogar musste). Dance und Metal laufen vielleicht nicht so gut, Flemming, Fleur, Jori und Gaidaa sowie Krezip aber schon.
Im Auftrag der Brabançonne Federation for the Environment habe ich letztes Jahr zum fünfzigjährigen Jubiläum eine Top 50 Climate mit Klimaliedern von jungen und alten Künstlern produziert. Die Liste (die auch Brabanter Popmusik von MAM, After Forever und Veulpoepers enthält) erregte landesweite Aufmerksamkeit, unter anderem im Early Birds-Programm von Radio1, aber auch in Flandern. Doch Omroep Brabant gelang dies erneut nicht. Selbst die Anwesenheit von The Osmonds und UB40 im Kader konnte Omroep Brabant offenbar nicht beruhigen.
Auch im Fernsehen gibt es keine Popmusik jeglichen Niveaus
Und was ist mit Omroep Brabant TV? Traurigkeit auch da. Mit einer Ausnahme (im Kraak-Programm war kürzlich Eric Vloeimans zu Gast) muss alles „gemütlich“ sein und so hört und sieht man Brabanter Volkssänger, Partymusik und Karnevalsgastfreundschaft, aber keine Popmusik aller Niveaus. Und auch der Rest der Programmierung macht keinen Spaß; Nehmen Sie zum Beispiel die lustigen Quizze im flachen Brabant voller „Koekwauzen“. Sie würden sich schämen, wenn jemand aus einer anderen Provinz dies sehen würde. Es bestätigt alle Vorurteile über dumme und lustige Brabander. Aber abgesehen davon.
Omroep Brabants altmodische Musikauswahl wurde oft diskutiert. Im April 2015 seufzte der Musiker Mathijs Leeuwis in der Tilburger Talkshow Notenkrakers, dass das Besondere an Omroep Brabant nicht „broadcast“, sondern „Brabant“ sein sollte. In derselben Talkshow versuchte der neue Medienmanager von Omroep Brabant einem verblüfften Publikum zu erklären, warum sie nur ABBA und Phil Collins spielten. Dies führte zu hitzigen Diskussionen über das Scheitern von Omroep Brabant, aber acht Jahre später muss ich sagen, nicht zu einer Besserung.
Dass es auch anders geht, beweist Omroep Tilburg, der regelmäßig OT-Sessions sendet, in denen junge und etablierte Namen zu hören und zu ihrer Musik erklärt werden. Zuletzt waren Lisa van Nes, Oliver Pesch und das Duo Frans van der Meer und Leon van Egmond zu hören.
Sicherlich kann diese Traurigkeit nicht die Absicht sein
Omroep Brabant wird von der Provinz Nordbrabant subventioniert. Ich kann mir vorstellen, dass die Brabanter Politiker sich nicht in den Inhalt der Sendungen einmischen wollen, aber diese Traurigkeit kann nicht die Absicht sein. Man könnte fast meinen, dass die Förderbedingungen ein Verbot enthalten, Brabanter Popmusik jeglichen Niveaus zu spielen….
Unsere Provinz verfügt über eine echte Popkultur mit wichtigen Orten wie Poppodium 013, Effenaar und Mezz. Es gibt eine berühmte Rockakademie, die große neue Talente anzieht – insbesondere seit Duncan Laurence den Eurovision Song Contest gewonnen hat. In Zusammenarbeit mit Kunstloc Brabant engagiert sich die Provinz Nordbrabant für die Förderung musikalischer Talente (Music Hub). In anderen Provinzen wären wir auf all das stolz. Warum scheitert Omroep Brabant hier so sehr?
Warum scheitert Omroep Brabant hier so sehr?
Frans de Laat (1953) arbeitete als Anwalt für die Provinz Nordbrabant und für mehrere Gemeinden in Brabant. In seiner Freizeit hilft er Bühnen bei der Suche nach musikalischen Talenten und unterstützt musikalische Talente bei der Suche nach Bühnen. Beispielsweise war er mehr als zwanzig Jahre lang Musikprogrammierer für das Tilburg Environmental Café und beteiligte sich an der Produktion mehrerer CDs mit Musiktalenten aus Brabant. Außerdem war er Vorstandsmitglied des Popcentrum 013 und anderer Kulturinstitutionen.
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