1. Dänische Jupiler Pro League
Die fünf Dänen der Jupiler Pro League, die ihr Heimatland bald zur Europameisterschaft nach Deutschland begleiten, passen in ein Auto. Dänemark wird, sofern es keine Verletzungen oder Überraschungen gibt, bei der Europameisterschaft im nächsten Sommer eine große belgische Note haben. Anderlecht schickt mit Thomas Delaney, Kasper Dolberg, Kasper Schmeichel und Anders Dreyer nicht weniger als vier Spieler. Auch der Stürmer von Club Brügge, Andreas Skov Olsen, wird nominiert, sofern er fit ist. Dänemark, Halbfinalist der letzten Europameisterschaft, wird zu einem Hoffnungsland.
2. Albanien, Fußballzwerg
Neben der dänischen Enklave ist der Antwerpener Stürmer Arbnor Muja einer der seltenen Spieler aus der Jupiler Pro League, die bald eine Europameisterschaftsberechtigung erhalten. Genau wie im Jahr 2016 gelang es Albanien, einem Land mit weniger als drei Millionen Einwohnern, sich zu qualifizieren. Dass es den Albanern diesmal gelang, als Gruppensieger hervorzugehen, macht das Spiel noch sensationeller.
Es spielte keine Rolle, wenn Muja nächsten Sommer nicht hier war. Der Stürmer folgte im März einer Einladung in die kosovarische Nationalmannschaft, spielte jedoch nicht gegen Israel oder Andorra. Deshalb konnte er sich immer noch für Albanien entscheiden. Mit dem EM-Teilnehmer hat er mittlerweile fünf offizielle Länderspiele bestritten.
Die Jupiler Pro League bringt im Juli nur sehr wenige Spieler hervor: Neben Muja und den Dänen qualifizieren sich nur noch Patrik Hrosovsky (Genk, Slowakei) und Andi Zeqiri (Genk, Schweiz) für die Europameisterschaft.
3. Gastland in der Krise
Da die Europameisterschaft im eigenen Land stattfindet, steckt Deutschland in einer großen Zwickmühle. Trotz drei Siegen und drei Niederlagen im EM-Finale zählt die Supermacht nicht mehr zu den absoluten Favoriten. Die Deutschen haben nur zwei ihrer letzten zehn Spiele gewonnen. Nach Niederlagen gegen die Red Devils, Polen, Kolumbien und Japan unterlagen sie in der letzten Länderspielpause der Türkei (2:3) und Österreich (2:0).
Die Situation ist besorgniserregend und Bundestrainer Julian Nagelsmann wiederum schafft es nicht, den Trend umzukehren. „Wir haben viel Arbeit“, sagte er diese Woche. „Wir sind keine Einheit und das muss sich ändern. Das ist zwar im Training so, aber sobald der Anpfiff beginnt, sind wir Einzelkämpfer auf dem Platz.
Angesichts der desaströsen Weltmeisterschaft in Katar war der Ton noch nie so negativ.
4. Italien in der Todesgruppe
Sie gewann die letzte Europameisterschaft und wurde Dritte in der Nations League. Allerdings wurde Italien bei der Auslosung zu Topf 4 verurteilt. Und das, während sich viele kleinere Länder in Topf 2 befanden, insbesondere Ungarn, Albanien, Österreich, die Türkei und Rumänien. Das bedeutet, dass die Italiener, die sich knapp für die Endrunde qualifiziert haben, zweifellos in der Todesgruppe landen werden.
Wir freuen uns auf jeden Fall auf die Squadra Azzurra, die bei der letzten EM begeisterte und im Viertelfinale Belgien mit 1:2 besiegte. Italien kehrt nach Deutschland zurück, wo es 2006 Weltmeister wurde. In einem Land mit einer Million italienischer Einwanderer – vor allem im Ruhrgebiet, wo sich die meisten Stadien befinden – werden die Azzurri im kommenden Sommer zweifellos einer der Hingucker sein.
5. Bemerkenswerte Abwesenheiten
Mehr Teilnehmer bedeuten mehr Stars bei der Europameisterschaft. Mit Erling Haaland (Manchester City) muss nur ein Superstar die EM mit Sicherheit im Fernsehen verfolgen. Mit Norwegen schied er endgültig aus. An seiner Seite droht Robert Lewandowski (FC Barcelona), das Turnier zu verpassen. Obwohl Polen an Europa- und Weltmeisterschaften gewöhnt war, wurde es in die Play-offs verwiesen.
Darüber hinaus sind wir bereits auf der Suche nach hochkarätigen Spielern, die zu Hause bleiben. Auch die neapolitanische Sensation Khvicha Kvaratskhelia, die in den letzten drei Qualifikationsspielen Georgiens vier Tore erzielte, ist in den Play-offs vertreten. Das verdankt das osteuropäische Land seinen fünf Toren und drei Assists in der Nations League.
6. England gewinnt an Marktwert
Die Buchmacher zählen die Red Devils nicht zu den großen Favoriten auf die nächste Europameisterschaft. Ihr Gesamtmarktwert sollte dies bestätigen. Betrachtet man den Gesamtwert der Spieler aus allen Ländern, die bald eine Chance auf den Endsieg haben werden, schneiden sieben Länder besser ab als Belgien. England holt sich mit Jude Bellingham (150 Millionen Euro), Bukayo Saka (120 Millionen) und Harry Kane (110 Millionen) unter anderem den Spitzenreiter vor Frankreich und Portugal von Roberto Martínez. Auch die Niederlande schneiden mit einem geschätzten Marktwert von 575 Millionen besser ab als die Red Devils.
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