Der Fund von zwölf Leichen im Wald führt zu einem großen Krimi.
Zwölf Leichen wurden in einem abgelegenen französischen Teil des Schwarzwalds nahe der deutschen Grenze und in der Nähe von Straßburg gefunden. Alle Männer, fast alle, wurden auf die gleiche Weise getötet und begraben. Die Suche nach dem Angreifer beginnt. Schnell wird klar, dass Ermittlungsrichterin Camille Hartmann etwas mit diesem Rätsel zu tun hat.
Mit nur vier Folgen von rund 45 Minuten Der Wald der Vermissten kann zu Recht als Miniserie bezeichnet werden. Der große Vorteil dieser Methode besteht darin, dass keine Zeit zum Chatten bleibt. Ab der ersten Folge ist der Zuschauer mitten in der Geschichte und die nötigen Informationen werden preisgegeben. Es ist noch nicht klar, was Camille mit diesen Morden zu tun hatte, aber der Fall scheint sie besonders hart zu treffen.
Sein Leben ist daher zentral. Nach einem Unfall arbeitet sie aufgrund von Gedächtnisverlust nicht mehr, doch sie gerät in die Falle dieses Mordfalls. Ob das daran liegt, dass sie den Dingen auf den Grund gehen will oder dass sie selbst etwas zu verbergen hat, ist völlig unklar.
Diese kurze Serie hat keine Zeit für weitere Fragezeichen. Das führt uns sofort zu einem von zwei großen Fehlern: Alles geht zu schnell. Es gibt praktisch keinen Platz für Nebenhandlungen und schon gar nicht, den Zuschauer in die Irre zu führen. Man versteht schnell, wie die Gabel in den Griff passt. Der Wald der Vermissten hat daher wenig Spannung und Aufbau.
Die schauspielerischen Leistungen sind ordentlich, aber nicht spektakulär. Hélène de Fougerolles überzeugt als erfahrene Ermittlungsrichterin nicht besonders und auch Tchékyu Karyo erscheint nicht als erfahrener Detektiv, der er sein sollte. Der ganze Ruhm gebührt Thierry Godard, der mit Überzeugung die Rolle von Marc, Camilles Partner, übernimmt.
Die Handlung erscheint zunächst recht originell und innovativ, doch in der zweiten Folge wird deutlich, in welche Richtung sie geht. Auch wenn die letzten beiden Episoden einige unerwartete Wendungen enthalten, ist das Ende klar. Schade, denn wenn sich eine der Wendungen der zweiten Halbzeit fortgesetzt hätte, hätte es zu einem überraschenden Ergebnis kommen können.
Der Wald der Vermissten Beginnt stark, endet aber enttäuschend. Ein oder zwei zusätzliche Episoden und ein weniger vorhersehbares Ende hätten die Serie retten können, aber leider haben es sich die Macher mit einer prägnanten, aber recht standardisierten Geschichte etwas zu einfach gemacht. Wir hätten viel mehr daraus machen können.
Der Wald der Vermissten zu sehen unter NPO Mehr.
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