Retro: Eifel Rallye Festival – ein Blick in die Zukunft und ein Blick in die Vergangenheit


Der Porsche von Wolfgang Inhester wird an diesem Wochenende beim Eifel Rallye Festival erstmals ein Auto mit synthetischem Kraftstoff fahren

Ein Blick in die Zukunft und ein Blick in die Vergangenheit lautet das Motto, nur wenige Tage vor dem Start des Eifel Rallye Festivals, Europas größter historischer Rallye-Veranstaltung, die von Donnerstag bis Sonntag (27. bis 29. Juli) rund um die deutsche Stadt Daun stattfindet. Mit dem Einsatz von synthetischem Kraftstoff in seinem historischen Porsche-Rallyeauto trägt der ehemalige deutsche Meister Wolfgang Inhester dazu bei, historischen Rallyesport in Zukunft möglich zu machen. Ein umfangreiches Buch beleuchtet die letzten zehn Ausgaben des Eifel Rallye Festivals in Wort und Bild.

Text: René de Boer (Twitter: @renedeboer)
Fotos: PR, Rebocar/R. der Bauer

Auch im historischen Rallyesport ist die Suche nach mehr Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Im vergangenen Jahr wollte Wolfgang H. Inhester, 1980 als Co-Pilot von Achim Warmbold Deutscher Rallye-Meister und viele Jahre in hoher Öffentlichkeitsarbeit bei Opel und Mercedes aktiv, mit seinem historischen, mit synthetischem Kraftstoff betriebenen Porsche 911 SC am Rallye-Festival Eifel teilnehmen, konnte aber keinen Anbieter finden, der kurzfristig das nötige Benzin liefern konnte. Dieses Jahr konnte Inhester seinen Plan dank der Wirtz Energie & Mineralöl GmbH in Ratingen verwirklichen, die für ihre Teilnahme an der Rallye synthetischen Kraftstoff unter dem Namen FuelMotion liefert. „Mit dem aktuellen Energiemix sind herkömmliche Autos mit synthetischem Kraftstoff sauberer und langlebiger als jedes Elektroauto, selbst unter den harten Bedingungen des Motorsports“, sagt Inhester und verweist auf die Tatsache, dass der größte Teil des Stroms immer noch in Kohlekraftwerken erzeugt wird.

„Der Motorsport hat von Anfang an den Weg für große Innovationen geebnet. Waren diese bisher vor allem technischer Natur, geht es nun darum, den Fokus auf den Klimaschutz zu legen, wie sich bereits in einigen aktuellen Rennklassen zeigt“, sagte Inhester. Otmar Anschütz, Präsident des Motorsport Clubs Daun, der das Eifel Rallye Festival veranstaltet, unterstützt die Initiative: auch historisch.

Inester Porsche bearbeitet
Wolfgang Inhester fährt mit seiner Frau Rita einen Porsche 911 SCRS der Gruppe B aus dem Jahr 1983

Inhester, der lange Zeit auch die Organisation der Laureus World Sports Awards leitete, ist seit mehr als 20 Jahren im historischen Motorsport aktiv, meist mit seiner Frau Rita als Beifahrerin. Sein 1983er Porsche 911 SCRS entspricht der Homologation der Gruppe B. Es handelt sich um eine exakte Nachbildung des Wagens, den Henri Toivonen fuhr.

„Ich bin es am Wochenende gefahren und bin super zufrieden“, sagte Inhester in einem Chat mit AUTOSPORT.NL. „Offiziell gibt der Hersteller an, dass der Kraftstoff 98 Oktan hat, aber die Verbrennung ist so gut, dass ich das Gefühl habe, dass wir definitiv irgendwo bei 102 Oktan sind!“ Darüber hinaus ist der Auspuff völlig sauber, als käme er aus der Fabrik! Auch Zündkerzen bleiben sauber. Technisch mussten wir nichts anpassen: Alles funktioniert wie mit herkömmlichem Benzin mit 98 Oktan, Porsche selbst hat bereits umfangreiche Tests mit synthetischem Kraftstoff in Oldtimern durchgeführt und es funktioniert problemlos.

Inhester ist überzeugt, dass dies eine viel bessere Lösung als Elektroautos ist: „Elektroautos wurden nur aufgrund von Subventionen gebaut und verkauft, und jetzt, wo diese Subventionen überall eingestellt werden, sieht man, dass der Verkauf dieser Autos zurückgeht.“ Eine Partei wie Aramco, der weltweit größte Ölproduzent, hat bereits darauf hingewiesen, dass in Saudi-Arabien, wo Solarenergie reichlich vorhanden ist, synthetischer Kraftstoff innerhalb von vier bis fünf Jahren für weniger als einen Euro pro Liter hergestellt werden kann. Darin sehe ich wirklich die Lösung für die Zukunft.

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Wolfgang Inhester (l.) mit Andreas Deul, Geschäftsführer der Wirtz Energie & Mineralöl GmbH, die FuelMotion-Kraftstoff liefert

Adelhard Simon

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