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Am Sonntag wird ein Schiff mit russischem Uran im Rotterdamer Hafen einlaufen, das dann per Lkw durch die Niederlande nach Deutschland transportiert wird. Das meldet er DF. In Lingen wird Uran zu Brennstäben für Kernkraftwerke verarbeitet. Russisches Uran wurde dank einer effektiven europäischen Atomlobby von westlichen Sanktionen befreit.
Während Europa seit der russischen Invasion in der Ukraine versucht, seine Abhängigkeit von russischem Gas so schnell wie möglich zu verringern, wird die große Abhängigkeit der europäischen Kernkraftwerke von Russland nach wie vor unterschätzt. Europa baut Uran nicht selbst ab, importiert aber große Mengen aus Russland (19,7 %) und Kasachstan (23 %). Achtzehn europäische Kernkraftwerke innerhalb der EU werden vollständig mit russischem Uran betrieben.
In Deutschland, das selbst noch in diesem Jahr die letzten drei Atomkraftwerke schließen wird, wird kritisiert, dass russisches Uran weiter verarbeitet wird. Auf diese Weise werden schließlich weiterhin russische Kriegskassen über die staatliche Rosatom aufgebracht. Deutschland selbst ist nicht am Transport von Uran beteiligt, das in den Händen von Advanced Nuclear Fuels liegt, das zu drei Vierteln dem französischen Staat gehört.
Zunächst war ein Teil der Uranlieferung auch für eine Anlage im deutschen Gronau von Urenco bestimmt, die zu einem Drittel dem niederländischen Staat gehört. Nach Angaben eines Sprechers macht dieses Unternehmen jedoch keine Geschäfte mehr mit Russland. Laut Anti-Atom-Aktivist Matthias Eickhoff geht das Unternehmen damit mit gutem Beispiel voran, anders als Frankreich und Deutschland, die noch die Verarbeitung von Uran in Lingen genehmigen.
Auch den Niederlanden geht es laut Eickhoff nicht gut. Obwohl es selbst keine direkten Geschäfte mit Russland macht, werden Hafen und Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Das Schiff Michail Dudin aus St. Petersburg wird am Sonntagabend in Rotterdam erwartet. Vermutlich werden danach weitere Ladungen folgen. Für fünfzehn Lieferungen aus Russland in den nächsten drei Jahren wurde eine niederländische Lizenz ausgestellt. Um welche Mengen es sich handelt, wird geheim gehalten. Nach Angaben eines Sprechers der Atombehörde ANVS aus Sicherheitsgründen.
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