Die polnische Umweltministerin Anna Moskwa hat Deutschland vorgeworfen, Fake News zu verbreiten. Sie ist wütend, dass Deutschland am Samstag gemeldet hat, dass in der Oder hohe Konzentrationen von Pestiziden gefunden wurden. In den letzten Wochen kam es ohne ersichtlichen Grund zu massiven Fischsterben.
„Vorsicht, in Deutschland verbreiten sich immer mehr Fake News“, schreibt Moskwa Twitter. Laut dem Umweltminister sind die Konzentrationen von Pestiziden viel geringer und nicht schädlich.
In einem Labor im Bundesland Brandenburg untersuchten Forscher Wasserproben. Dort fanden sie das Unkrautvernichtungsmittel 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure. Experten haben bereits gesagt, dass dies nicht die einzige Ursache für das massive Fischsterben sein kann.
Nach Angaben des polnischen Ministers wurden auch in Polen Wasserproben getestet. Die darin enthaltene Menge an Pestiziden war so gering, dass es keine Auswirkungen auf Fische oder andere Tiere hätte.
Die Oder fließt durch Polen und bildet einen Großteil der Grenze zum benachbarten Deutschland. Mehr als 190 Tonnen tote Fische wurden in den letzten Wochen aus dem Wasser entfernt.
Hohe Chance, chemische Abfälle zu entsorgen
Deutschland und Polen untersuchen das mysteriöse Fischsterben, kennen die Ursache aber noch nicht. Der von Deutschland erfundene Unkrautvernichter ist der einzige bisher gefundene Hinweis.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke sprach zuvor mit Moskwa. Sie sprach dann von einer „ökologischen Katastrophe“.
Den Menschen wird nicht geraten, im Fluss zu schwimmen oder das Wasser zu berühren. Lokale Behörden in Deutschland sprachen schnell von Vergiftungen. Auch der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sagte, es sei wahrscheinlich, dass Chemieabfälle deponiert worden seien.
Lemke wiederholte die Beschwerde des brandenburgischen Umweltministeriums, Deutschland sei von Polen nicht rechtzeitig informiert worden. Nach Ansicht des Ministers muss die Kommunikation zwischen den beiden Ländern verbessert werden.
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