Der erste Demonstrationsanlage
wurde letzten Mai in Dordrecht eingeweiht. Eine Weltneuheit. Es ist die erste Anlage, die diese Art von wirklich biologisch abbaubarem Kunststoff herstellt. Also nicht biologisch abbaubares Plastik, das erst nach sechs Monaten bei 65 Grad in einer industriellen Kompostieranlage zersetzt werden kann, wo andere Firmen teilweise gute Ergebnisse erzielen. Nicht einmal Bioplastik von Bäumen oder Biomasse, der manchmal Nahrungspflanzen weichen müssen.
Die Vorteile, nicht die Nachteile
Für Regisseur Joost F. Paques van Biomaterialien-Pakete Die Anlage war ein Meilenstein nach mehr als zehn Jahren der Erforschung, Beschleunigung und Skalierung chemischer Prozesse, unter anderem in Zusammenarbeit mit der TU Delft. Beide arbeiten seit 2010 an der Herstellung von PHA (ausgeschrieben: Polyhydroxyalkanoat) aus Bakterien. PHA ist ein natürliches Polymer, ein Baustein aus Kunststoff, in Pulverform. „Es ist kein Plastik, sondern eine Alternative zu Plastik. Deshalb nennen wir es Bioplastik. Es ist genauso leicht, flexibel, stark und vielseitig einsetzbar wie herkömmliches Plastik, hat aber nicht die Nachteile von fossilem Plastik. Es besteht aus Öl und wir müssen es loswerden“, sagt er. Der größte Vorteil ist die Abbaubarkeit. Bakterien, die PHA herstellen, verschlingen es auch in der Natur. „Es ist super biologisch abbaubar und wird in der Natur unter allen Umständen abgebaut. Ob im Boden, im Meer oder in einer Kompostierungsanlage. Es ist einzigartig“, sagt Paques.
Bakterielles Fett
PHA wird von Bakterien hergestellt, die in der Natur vorkommen. „Genau wie Menschen essen diese Bakterien organisches Material, um Energiereserven in ihrem Körper zu speichern. Wenn wir Menschen zu viel essen, wird es in unserem Fett gespeichert, um später als Energie verwendet zu werden. Das passiert auch mit Bakterien, außer dass sie es in PHA umwandeln, a eine Art bakterielles Fett“, sagt Paques. Die TU Delft hat herausgefunden, dass man aus diesen Bakterien viel PHA extrahieren kann. Der Trick besteht darin, den Bakterien einfach viel Nahrung zu geben, etwa organischen Stoffen im Abwasser. Zum Beispiel bei einer Verarbeitung Klärschlammverarbeiter, wie HVC in Dordrecht. Deshalb wurde dort die erste Demonstrationsanlage gebaut. Es können aber auch organische Stoffe aus der Behandlung von Abwässern einer Papierfabrik, einer Brauerei, eines Süßwaren- oder Chemieunternehmens oder des Abwassers eines Restaurants sein oder Supermarkt.
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