Die Nummer 1 der Welt musste nach einer glanzlosen ersten Halbzeit zunächst einen 0: 2-Rückstand hinnehmen, erholte sich aber im dritten Viertel mit zwei Treffern. Während zehn Ecken von den niederländischen Eckspezialisten nicht ausgegeben wurden, kam die elfte aus einem Gedränge über Pien Sanders heraus: 2-3.
Das orange Team, das ohne die noch nicht fitten Routiniers Eva de Goed und Marloes Keetels im Stadion Am Pfeilshof auftauchte, legte in den Anfangsminuten einen starken Start hin. Zwei Spielerinnen trafen auf die deutsche Torhüterin Julia Sonntag, aber Freeke Moes‘ schlampiger Pass war knapp hinter dem freistehenden Laurien Leurink, was die Aktion verlangsamte.
Abdeckungsfehler
Auch die erste niederländische Ecke war gefährlich, auf beiden Seiten. Nachdem Pia Maertens den Schuss von Frédérique Matla geschickt von der Linie genommen hatte, stoppte Orange-Keeperin Anne Veenendaal einen schnellen deutschen Konter nach einem Rückhandschuss von Charlotte Stapenhorst.
Ein donnernder Deckungsfehler der holländischen Abwehr führte dann Mitte des ersten Viertels zum ersten deutschen Tor. Jette Fleschütz, völlig aus den Augen verloren von Sabine Plönissen und Sanne Koolen, nutzte den gebotenen Raum und ließ die trainierte Sara Strauss zum 1:0 treffen.
konvexe Seite
Nachdem Orange aus sechs Elfmeterecken keinen Treffer erzielen konnte und auf dem Platz optisch dominierte, schlugen die Gastgeber im zweiten Viertel erneut zu. Ein harter deutscher Pass von Selin Oruz ging hoffnungsvoll durch den Schläger des gelegentlichen Kapitäns Koolen zu Maertens, der mit seiner Rückhand explodierte. Veenendaal schien den Tag zu retten, trat den Ball jedoch illegal mit seiner konvexen Seite an die Torlinie.
Der verhängte Elfmeter wurde von Sonja Zimmermann, der deutschen Kapitänin, die nächste Saison bei Bloemendaal spielen wird, einfach verwertet (2:0). Ein Schuss von Leurink wurde kurz darauf abgewiesen, weil der ‚var‘ aufgrund eines Schlags auf den Stock eingriff. Dafür sprach schon was, auch wenn Leurink einfach härter ins Spiel kam.
Körperbeherrschung
Felice Albers war in der ersten Minute nach der Pause heftig. Der blitzschnelle Spieler aus Amsterdam, einer der wenigen Orange-Kunden, der bereits fit für die Weltmeisterschaft ist, wurde von Xan de Waard mit einem Innenpass freigestellt. Albers hatte vor Zimmermann viel Zeit und Raum, um die fürchterliche Niederlage zu verkraften: 1:2. Knapp eine halbe Minute später wurde Albers bei einem Check von Amelie Wortmann zu Boden geworfen. Eine Karte blieb für den deutschen Mittelfeldspieler aus.
Mitte des dritten Viertels schienen die Gäste nach einer Elfmeter-Eckvariante von Koolen unter Sonntag ausgeglichen zu sein. Wieder schnappte Maertens den Ball knapp über die Torlinie. Augenblicke später stand es immer noch 2:2, nachdem Lidewij Welten einen Freistoß schnell ausgeführt hatte, mit Leurink einen Doppelpass erzielte, um Sontagg über seine Rückhand zu täuschen. Schönes Tor von Welten, seinem 92. in Diensten der niederländischen Nationalmannschaft.
Pien Sander
Orange dominierte in der zweiten Halbzeit in Hamburg. Auch mit einem „Mann“ weniger hatte die Mannschaft von Jamilon Mülders die erste gefährliche Chance des viertletzten Viertels. Moes spielte gut und bot Maria Verschoor eine Chance. Aber wo die lange Sonntagsecke offen war, wählte Verschoor nicht bewusst die kurze Ecke.
Am Ende war der Sieg in der regulären Spielzeit ab der elften Strafecke von Orange gesichert. Plönissens Variante wurde entschärft, aber ein nicht so guter Schuss von Matla wurde von Alleinspieler Pien Sanders an den Pfosten geknallt: 2-3. Trotzdem bleibt bis zum Start der WM, die in drei Wochen beginnt, noch viel Arbeit für Mülders und seine Spieler.
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