OLDENZAAL – John Olde Nordkamp (61) aus Oldenzaal ist seit seinem sechsten Lebensjahr blind. In diesem Alter wird bei ihm ein Gehirntumor entdeckt, der zur Erblindung führt. Dank des Blindeninstituts lernte er Blindenschrift lesen und mit einem Blindenstock gehen. Ab seinem 18. Lebensjahr half ihm ein Blindenhund sein Leben lang. „Ich sage immer, man muss dem Hund blind vertrauen“, sagte John.
Nadege
Um auf die besondere Bindung zwischen Hund und Halter aufmerksam zu machen, ist am vierten Mittwoch im April der Internationale Tag des Blindenhundes. Nadège („wir nennen ihn Des“) ist bereits Johns siebter Blindenhund. Deutscher Schäferhund Kalvin, sein ehemaliger Hund, ist „im Ruhestand“, lebt aber immer noch bei der Familie Olde Nordkamp.
Kreuzung
Des, eine fast dreijährige Hündin, ist eine Kreuzung zwischen einem Deutschen Schäferhund und einem Golden Retriever. Der Blindenhund ist jetzt seit fast anderthalb Jahren bei John. Seine neunmonatige Ausbildung absolvierte er in fünf Monaten. John: „Des ist ein sehr intelligenter Hund, er macht sich sehr gut.
„Deutsche Schäferhunde konzentrieren sich sehr auf ihren Besitzer“, sagt John Olde Nordkamp
Von den sieben Hunden, die John hatte, waren die meisten Deutsche Schäferhunde oder Kreuzungen. Ihm zufolge liegt es daran, „dass Deutsche Schäferhunde sehr auf ihre Besitzer fokussiert sind“. Der einzige Nachteil ist, dass sie etwas mehr „bellen“. Wenn ein Hund auf der Straße zu viel frisst, ist das nicht immer bequem und gesund. Bei Deutschen Schäferhunden ist es auch nicht so schlimm.
‚Probelauf‘
Die Kosten für einen Blindenführhund sind mit rund 18.000 Euro zwar nicht ausgeschrieben, werden aber von den Krankenkassen erstattet. Der Royal Dutch Guide Dog Fund (KNGF) kümmert sich um die Hundeausbildung und bestimmt auch, welcher Hund für wen am besten geeignet ist.
John hatte die Wahl zwischen zwei Hunden, mit denen er beide „testen“ konnte. Die Wahl fiel schließlich, teilweise in Absprache mit ihrer Familie, auf Nadège.
„Hunde haben wie Menschen ihren eigenen Charakter“, sagt Oldenzaler John, der blind ist
Laut John dauert es etwa sechs Monate, bis sich Herrchen und Hund aneinander gewöhnen. Das bedeutet auch, dass John eine solche Erkundungstrajektorie bereits sieben Mal bereist hat. Und laut den Oldenzalern sind es aufregende Zeiten.
„Man muss sich immer an einen neuen Hund gewöhnen, was nicht immer einfach ist. Hunde sind wie Menschen, sie haben alle ihren eigenen Charakter“, sagt John, der Des nach dem Spaziergang von seinem Geschirr befreit, um noch etwas mit Kalvin Senior zu spielen.
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