Finanzministerin Sigrid Kaag muss sich auf eine mögliche Bankenkrise vorbereiten, sagt Bankenprofessor Harald Benink in der Radiosendung Sven op 1. Kaag berät sich heute mit ihrem deutschen Kollegen Christian Lindner. „Machen Sie einen Wahlkampfplan“, sagte Benink. Der Ökonom spricht sich auch für eine weitere Erweiterung der Bankenunion aus.
Die deutsche Regierungsspitze reist zur alle drei Jahre stattfindenden Konsultation mit dem niederländischen Kabinett in die Niederlande. Der Besuch erfolgt nach Unruhen rund um die Deutsche Bank am vergangenen Freitag. Der Aktienkurs der Bank fiel. „Die Aktie hat sich heute stabilisiert, ist aber sehr anfällig. Die Behörden, die Zentralbanken, sind dabei, zu handeln“, sagte Benink.
Die Spannungen bei der Deutschen Bank kommen zu den Turbulenzen hinzu, die bereits nach den Rettungsaktionen der Credit Suisse und der Silicon Valley Bank in der Finanzwelt herrschten. „Eine neue Bankenkrise könnte bevorstehen“, warnt der Professor. „Es ist eine realistische Erwartung. Es könnte in fünf Jahren sein, in sieben Jahren. Wir haben die Lektionen von 2008 nur teilweise gelernt.“
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Benink fügt hinzu: „Die Politik hat das Interesse an einer Erhöhung der Bankenpuffer verloren. Ich vergleiche es manchmal mit der Stickstoffdebatte. Wir wussten schon vor dreißig Jahren, dass die Dinge aus dem Ruder laufen würden, aber politisch kommen wir da nicht hin. Die aktuelle Situation, so der Ökonom, ist eine solche Weckruf zum Handeln von Regulierungsbehörden und Politikern.
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Von: Redaktion
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