Niederländisches Fintech-Land; Wie könnte es noch besser werden?


Den Niederlanden geht es als Fintech-Land gut. Seit 2019 ist das Fintech-Segment in unserem Land mit 226 neuen Unternehmen auf insgesamt 861 weiter gewachsen. Besonders Amsterdam scheint beliebt zu sein; Nicht weniger als 40 % der Fintech-Unternehmen sind in der Hauptstadt ansässig. Dies und mehr geht aus dem Bericht „Dutch FinTech Census 2023“ von EY hervor.

In der Studie verknüpft EY die Attraktivität eines Wohnsitzlandes mit vier Kriterien: Nachfrage (die Nachfrage nach Fintech-Dienstleistungen), Talent (das richtige Personal anziehen und halten), Politik (staatliche Unterstützung für Fintechs) und Kapital (die Fähigkeit, anzuziehen). Hauptstadt). Um herauszufinden, wie die Niederlande im Vergleich zu anderen Ländern abschneiden, wurden auch Frankreich, Litauen, Deutschland, Schweden, das Vereinigte Königreich, Italien, Singapur und Australien untersucht.

Bemerkenswert ist, dass die Niederlande in keinem dieser Bereiche wirklich herausragend sind. Beispielsweise erreichten die Niederlande nur einmal den zweiten Platz (Talent), zweimal den dritten Platz (Nachfrage und Politik) und den vierten Platz (Hauptstadt). Das Vereinigte Königreich beispielsweise liegt zweimal an der Spitze (Politik und Kapital), belegt aber andererseits auch bei den Kriterien Nachfrage und Talent einen „moderaten“ fünften bzw. sechsten Platz.

Wir können uns also fragen, was die Niederlande für Fintechs so attraktiv macht? Eine Frage, auf die die EY-Forscher offensichtlich eine Antwort haben: Als wichtige Unterscheidungsmerkmale gelten unter anderem digitale Infrastruktur, Englischkenntnisse und ein angenehmes Wohn- und Arbeitsklima.

Empfehlungen

Allerdings stehen die Niederlande auch vor einer Reihe von Herausforderungen. Als wichtigste Themen gelten die Gewinnung und Bindung qualifizierter und geeigneter Talente, das allgemeine Wirtschaftsklima und aktuelle geopolitische Entwicklungen. Den EY-Forschern zufolge müssen die niederländischen Politiker daher daran arbeiten, für Fintech-Unternehmen attraktiv zu bleiben (oder attraktiver zu werden).

Um politische Entscheidungsträger dabei zu unterstützen, hat EY dreizehn Empfehlungen zu Papier gebracht, die in drei Themen unterteilt sind: „Ambition und Strategie“ (Richtlinien zur Stimulierung von Wachstum und Entwicklung), „Steuerungsfunktion“ (Schaffung einer Führungsfunktion, um Anreize für Zusammenarbeit zu fördern) und Richtlinien und Regulierungen (Verbraucherschutz und Wettbewerbsförderung im Fintech-Bereich).

Das Beratungsunternehmen schreibt beispielsweise, dass die Politik gut daran täte, eine klare Fintech-Ambition und -Strategie zu Papier zu bringen. „Ein klarer Plan bestätigt den Mehrwert von Fintechs für die Niederlande“, schreiben die Forscher. „Das steigert die Ambitionen niederländischer Fintech-Parteien und zieht ausländische Investoren und internationale Fintechs an.“

Ein weiterer wichtiger Ratschlag ist die Einrichtung einer zentralen Stelle, die sich um alle Fintech-Angelegenheiten kümmert. Als Beispiel nennen die Forscher das britische Centre for Finance, Innovation and Technology.

Um eine unerwünschte Vermischung öffentlicher und privater Funktionen zu vermeiden, ist es laut EY wichtig, dass Rollen, Mandate und Partnerschaften klar zu Papier gebracht werden.

Erfahren Sie mehr? Die vollständige Studie (einschließlich der dreizehn Empfehlungen) von EY ist Hier finden.

Helfried Beck

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