Die Niederlande locken Unternehmen an, die ihre Gewinne kaum versteuern müssen, aber auch Auswanderer, die vom Finanzamt finanziell verwöhnt werden. Dadurch verlieren die Staatskassen der Nachbarländer Dutzende Milliarden Euro, während eine Armee von Expats den Druck auf den Wohnungsmarkt in beliebten Städten deutlich erhöht; nicht nur wegen ihrer Anwesenheit, sondern auch wegen ihrer unfairen Wettbewerbsposition. Das geht aus einer neuen globalen Studie zum Steuerklima hervor.
92.000 Expatriates zahlen zu wenig Steuern
Wie auch Pieter Omtzigt gestern während der ersten Debatte der Parteivorsitzenden betonte, sind die Niederlande gegenüber Auswanderern besonders großzügig. Insgesamt profitieren 92.000 Menschen von der 30-Prozent-Regelung, bei der sie in den ersten fünf Jahren 30 Prozent ihres Gehalts nicht versteuern müssen. Dadurch entgehen dem Staat jährlich 1,1 Milliarden Euro an Einnahmen.
„Deshalb haben beispielsweise die meisten deutschen multinationalen Konzerne Tochtergesellschaften in den Niederlanden, von denen aus sie ihre Aktivitäten in anderen EU-Ländern steuern. Dank dieser attraktiven Steuerregelung ist es einfacher, internationale Arbeitskräfte zu gewinnen“, erklärt Ökonom Gabriel Zucman. Der Telegraph.
Niedrige Schwelle
Ausländische Wissensarbeiter müssen lediglich 60.000 Euro pro Jahr verdienen, um sich für dieses Programm zu qualifizieren. In anderen Ländern mit einem ähnlichen System ist dieser Schwellenwert viel höher. Finnland und Dänemark beispielsweise haben einen Schwellenwert über 100.000 Euro. Expatriates sind daher mitverantwortlich für die Explosion der Immobilienpreise in unserem Land.
Steueroase Niederlande
Die Niederlande sind weltweit das beliebteste Ziel für Gewinntransfers. Im Jahr 2020 wurden in unserem Land aufgrund der niedrigen Besteuerung von Zins-, Dividenden- und Lizenzerträgen über Tochtergesellschaften multinationaler Unternehmen bis zu 180 Milliarden US-Dollar ausgewiesen. Der Schaden für andere Volkswirtschaften wird auf rund 35 Milliarden Euro geschätzt. Die Niederlande haben in den letzten Jahren Gesetze erlassen, um diese Formen der Steuervermeidung weniger attraktiv zu machen.
Quellen): Der Telegraph„Preisgekrönter Organisator. Social-Media-Enthusiast. TV-Fan. Amateur-Internet-Evangelist. Kaffee-Fan.“