Naduvi gewinnt die erste Folge des AFAS Young Business Award

Der erste Finalist für den AFAS Young Business Award wurde bekannt gegeben. Der Amsterdamer Möbellieferant Naduvi gewinnt die erste Folge des Wettbewerbs für junge und wachsende Unternehmen. Ausschlaggebend waren laut Jury Nachhaltigkeit, Skalierbarkeit und Diversität.

Vor der Kamera zu pitchen unterscheidet sich vom Pitching vor einem potenziellen Kunden. Bei dieser ersten Show lagen die Nerven blank. Naduvi-Gründer Itai Gross machte immer noch einen starken Eindruck, für Kim Hiemstra (Boombrush) und Jan Wijn (Trunkrs) liegt das Rampenlicht eindeutig noch weiter außerhalb ihrer Komfortzone. Dies geht natürlich etwas zu Lasten gut eingespielter einminütiger Verkaufsgeschichten. Zum Glück hat Moderator Jörgen Raymann die Gabe, ein wenig Ruhe zu bringen.

Inhaltlich konnten die Jungunternehmer einiges beisteuern. Boombrush, das langlebigere elektrische Zahnbürsten und Abonnements als Ersatz für Bürstenköpfe verkauft, hat bereits 35.000 Abonnenten. Eine große Leistung. „Wir hoffen, ab Mitte nächsten Jahres Gewinne zu erzielen“, antwortet Kim Hiemstra auf eine Frage von Jurymitglied Wim de Jong (Young Venture Group) zu diesem Thema.

Der Präsident der Jury, Bas van der Veldt (AFAS), sieht die wesentlichen Vorteile des Abonnementsystems für ihn als Kunden noch nicht. „Können Sie nicht einfach eine Zahnbürste herstellen, die mich benachrichtigt, wenn ich den Kopf austauschen muss?“ Die Bürsten werden online verkauft, und das ist eine tolle Arbeit. Leider ist sich die Jury nicht einig, wie es ihnen gelungen ist, in kurzer Zeit so viele Kunden zu gewinnen.

Kim Hiemstra hat bereits Investitionen in Millionenhöhe eingesammelt, schafft es aber nicht ins Finale des AFAS Young Business Award. Dennoch findet die Jury, der neben Wim de Jong und Bas van der Veldt auch Marleen Evertsz (Nxchange), Emily Glastra (T-Systems) und Carlo Ezinga (Rabobank) angehören, lobende Worte. Nicht nur für Boombrush, sondern auch für Trunkrs, der ebenfalls das Finale verpasst. Van der Veldt: „Wir haben die Pitches genossen und haben das Gefühl, dass Sie drei Erfolg haben werden.“

Damit müssen sie sich vorerst begnügen, obwohl das AFAS Young Business Award-Netzwerk durchaus zu mehr führen könnte. Trunkrs-Gründer Jan Wijn hat zwei große Verkaufsargumente für seinen Lieferservice: ein unvergleichliches Kundenerlebnis und ein Engagement für Nachhaltigkeit. Dies hat bereits dazu geführt, dass Hunderte Online-Shops zu Kunden wurden. „Wir arbeiten viel für Lebensmittelunternehmen, die möchten, dass ihre Produkte korrekt und schnell transportiert werden. Die teuersten Modemarken vertrauen uns aufgrund der großartigen Erfahrung ihrer Kunden.“

Dieses Kundenerlebnis ist daher unerlässlich. Doch wie kann man das weiterhin gewährleisten, wenn eine Partei auftaucht, die einen übernehmen will? Das fragt sich Jurymitglied Carlo Ezinga. Wine ist klar: „Kundenerlebnis und Nachhaltigkeit sind der Grund unserer Existenz.“ Das wären unsere Konditionen für eine Akquisition. Wenn sie nicht respektiert werden, werden wir kein Gespräch führen.

Itai Gross präsentierte eindeutig die vollständigste Geschichte. Sein Naduvi (Umsatz: 18 Millionen Euro) vernetzt immer mehr europäische Möbelfabriken, sodass seine Kunden von einem immer größeren Sortiment profitieren. Intelligente Technologie sorgt für eine effiziente Lieferkette. „Unsere Partner sind zufrieden. Eine Fabrik in Polen stellt jeden Monat 500 Sofas für uns her. Wir stellen für diese Fabrik einen völlig neuen Vertriebskanal dar.

Naduvi wächst und hat bereits zahlreiche Investitionen getätigt, um diesen Trend fortzusetzen. Der Schwachpunkt könnte durchaus die Rückgabepolitik sein. Darauf hätte die Jury etwas mehr bestehen können. Van der Veldt: „Man möchte einen Stuhl spüren, bevor man ihn kauft. Es wird auf jeden Fall eine Menge Dinge geben, die Ihnen nicht gefallen und die an Sie zurückgeschickt werden. Wie gehen Sie damit um?

Gross ist ein großer Verfechter der Technologie. Er glaubt, dass Augmented Reality das „Rückgabeproblem“ weitgehend lösen kann. Sie können die Möbel in Ihr eigenes Wohnzimmer projizieren. Es wird jedoch nicht erklärt, wie mit den zurückgegebenen Sofas und Stühlen umgegangen wird. „Früher dachte niemand daran, Schuhe online zu bestellen, weil wir sie anprobieren wollten. Jetzt ist das normal. Das Gleiche gilt für Möbel.“

Naduvi steht im Finale und kann weitere Fragen in dieser Richtung erwarten. Die Rede von Gross war solide, sein Unternehmen hat große Chancen. Der Verkauf erfolgt mittlerweile in den Niederlanden, Belgien und Deutschland, aber dank der digitalen Engine ist eine Expansion in weitere Länder problemlos möglich. Das ist definitiv ein wichtiger Grund, Naduvi noch einmal sehen zu wollen.

Dieser Artikel ist ein eingereichter Artikel und liegt nicht in der Verantwortung der Herausgeber.

Helfried Beck

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