Fontys wird für die Initiative mit drei Fachhochschulen, drei Universitäten, verschiedenen Unternehmen, Kommunen und Wissensinstituten zusammenarbeiten. Holländisch und Deutsch. Die Idee für das Projekt gibt es schon länger – vor Jahren wurde es noch als „Frontier University“ bezeichnet – aber dank eines Stipendiums nimmt es jetzt richtig Fahrt auf.
Das Wort „Grenzuniversität“ wurde nun in Euregionales Zentrum für Nachhaltigkeit geändert. „Die Universität ist zu schwierig“, sagt Projektleiter Fons Claessen. „Wir haben über eine Nabe gesprochen, aber sie ist zu leicht. Sogar das Wort Institut wird überprüft. Am Ende haben wir uns für das Zentrum entschieden, einen physischen Ort, an dem sich die beteiligten Parteien treffen. Es kann an mehreren Stellen sein.
Drei Punkte
Das Zentrum konzentriert sich auf drei Punkte. Der erste betrifft die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Niederlanden und Deutschland im Bereich Nachhaltigkeit. Was können wir voneinander lernen? Wie können wir den niederländischen und den deutschen Arbeitsmarkt austauschbarer machen? Wie gehen wir mit den Dingen um? Aber auch: Welche Lehrmodule gibt es in Deutschland und welche in den Niederlanden?
Die beiden anderen Schwerpunkte werden in sogenannten Reallaboren gestaltet. Claessen erklärt: „Das sind Konstruktionen, in denen niederländische und deutsche Studierende aus verschiedenen Studiengängen in Teams an praktischen Arbeiten zusammenarbeiten. Der eine konzentriert sich auf die Nachhaltigkeit von Räumen oder Gebäuden, der andere auf zirkuläres Unternehmertum.
Zu den Projekten, an denen Studenten teilnehmen werden, gehört beispielsweise die Schaffung eines nachhaltigeren, veralteten Gewerbeparks. „In Deutschland gibt es zum Beispiel viele alte Bergbaustandorte, die nicht mehr genutzt werden. Das können wir prüfen“, sagt Claessen. „Wir konzentrieren uns auch auf Fälle von Unternehmen, die auf Kreislaufwirtschaft umstellen wollen.“
Kräfte bündeln
Niederländische und deutsche Studenten arbeiten oft im Zentrum zusammen. Tatsächlich können sie es nicht ohne einander tun. „Sowohl diesseits als auch jenseits der Grenze gibt es viele Bildungseinrichtungen und Kommunen, in denen interessante Dinge passieren. Warum also nicht die Kräfte bündeln?
„In Deutschland sagt man: In den Niederlanden passieren so viele coole Sachen. Dasselbe sagen wir von Deutschland bis in die Niederlande“, fährt Claessen fort. „Das Gras sieht auf der anderen Seite immer grüner aus. Wir wollen sehen, ob das wirklich so ist. Und damit versuchen wir natürlich auch, die Region bekannt zu machen und mehr Talente für die Grenzregion zu halten.
In den kommenden Monaten werden Claessen und seine Kollegen das i und das t kreuzen. Der offizielle Kick-off findet am 20. Januar statt und die ersten Studierenden sollen im Februar starten können. Bis dahin ist es noch ein bisschen Arbeit. Eine Website muss noch gebaut, Orte recherchiert, Missionen gefunden werden. Kurzum: Es gibt noch viel zu tun. „Es ist kein kleines Projekt, aber das macht es nur schwierig. Ich bin sehr begeistert davon“, so das Fazit des Projektleiters. [Karen Luiken]
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