Die Bundesregierung steht kurz vor der Zustimmung zur Übernahme einer deutschen Chip-Produktionsstätte durch China. Dies trotz Warnungen deutscher Geheimdienste, berichtet das Handelsblatt.
Dabei handelt es sich um eine Elmos-Produktionsstätte in Dortmund der schwedischen Silex, die eine Tochtergesellschaft der chinesischen Sai Microelectronics ist. Der Deal wird derzeit vom Bundeswirtschaftsministerium geprüft. Eine endgültige Entscheidung wird in wenigen Wochen erwartet.
Elmos ist ein kleinerer Player im Chipmarkt und produziert hauptsächlich Chips für die Automobilindustrie. Silex will den Dortmunder Produktionsstandort für 85 Millionen Euro übernehmen. Elmos wird die eigene Produktion einstellen, wenn der Deal zustande kommt, und nun bei anderen Herstellern einkaufen.
Sicherheitsbehörden sind besorgt
Die Bundesregierung gibt an, dass Elmos ältere Technik einsetzt. Er erwartet daher nicht, dass durch den Deal kritische Erkenntnisse nach China fließen. Allerdings äußern auch deutsche Sicherheitsbehörden Bedenken über Chinas wachsende Chip-Produktionskapazität. Sie raten der Bundesregierung, das Abkommen zu stoppen. Der Vorsitzende des Bundesnachrichtendienstes BND warnte kürzlich davor, dass China Akquisitionen in strategischen Industrien tätigt, um Druck auf die Länder auszuüben.
Vor wenigen Tagen genehmigte die Regierung zudem den Kauf einer Beteiligung am Hamburger Hafen durch den chinesischen Staatskonzern und Transportriesen Cosco. Deutschland ignorierte Warnungen der Europäischen Union und sechs deutscher Bundesminister.
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