Vor vier Jahren verkündete Werder Bremen den Transfer von Niclas Füllkrug in den sozialen Netzwerken mit einem Foto seiner Zähne. Wer in Deutschland „Füllkrug“ sagt, denkt nicht sofort an seine Leistung auf dem Platz, sondern an seinen fehlenden Zahn. „Lücke“ ist sein treffender Spitzname.
Und zu denken, dass er in seiner Jugend nach einem Zweikampf im Training einmal den Zahn eines Mitspielers in der Stirn hatte. „Es war verrückt. Wir hatten Angst vor einer bakteriellen Infektion, aber im Krankenhaus haben sie den Zahn entfernt und die Wunde komplett gereinigt“, sagte er einmal darüber.
Füllkrug ist ein Junge mit einer anderen Geschichte. In der vergangenen Saison explodierte er in der zweiten deutschen Liga, jetzt ist er mit fünfzehn Toren Torschützenkönig der Bundesliga und Mitglied der Nationalmannschaft. Es kann sein. Er ist kein technisch versierter Stürmer, aber ein Torgarant.
Bundestrainer Hansi Flick ist Fan und nahm Füllkrug mit zur WM nach Katar. In fünf Spielen für die Nationalmannschaft erzielte der Stürmer fünf Tore. „Der Füllkrug ist etwas Besonderes. Er ist voller Zuversicht und bringt positive Energie ins Team“, sagt Flick. Fußball-Ikone Lothar Matthäus sieht in Füllkrug die beste Option im Sturm. „Mit solchen Jungs haben wir zu Spitzenzeiten immer gespielt“, erklärte Ex-Nationalspieler Toni Kroos. „Flick weiß, dass sie den Unterschied machen können.“
Gomez wurde ohnmächtig
Deutschland hat endlich wieder eine Tormaschine. Seit dem internationalen Rücktritt des ewigen Torschützenkönigs Miroslav Klose nach dem Gewinn der WM 2014 suchen die Deutschen eine Nummer neun, jemanden mit Präsenz im Strafraum.
Eine Zeit lang schien Mario Gomez diese Rolle zu übernehmen. Bei der Europameisterschaft 2016 traf er zweimal, verschwand dann aber aus der Nationalmannschaft. Was folgte, war eine lange Dürre. Und das für ein Land mit traditioneller Rush Hour. Denken Sie neben Klose auch an Gerd Müller, Rudi Völler oder Oliver Bierhoff.
Für den damaligen Bundestrainer Joachim Löw war es die große Frage: Wie ersetzt man Klose, wenn Gomez nicht mehr zu Hause spielt? Mario Götze, Thomas Müller und Serge Gnabry durften sich als falsche Neuner versuchen. All die besten Spieler, aber der Instinkt für die Qual? Nein, nicht das.
Also Timo Werner? Wenn er fit ist, spielt er. Schneller und dynamischer Angreifer. Nur Werner ist auch kein Mörder – die YouTube-Zusammenstellungen seiner Fehlschläge sind nicht an zwei Händen abzuzählen. Er hat 24 Tore in 56 Länderspielen. Bei einem großen Turnier konnte er noch nicht punkten, er verletzte sich in Katar.
Eine vorübergehende Lösung
Das bedeutete, dass Flick nach Lösungen suchen musste. Geben Sie Füllkrug ein, der breiten Öffentlichkeit unbekannt, aber bei Werder Bremen im Trend. Er hat sich schnell integriert und war sofort treffsicher. Mit Füllkrug hat Deutschland einen weiteren Torschützenkönig in seinen Reihen. Eine Art Klose, aber mit weniger Klasse. Von ihm werden Tore erwartet.
Zum Leidwesen der Deutschen ist Füllkrug schon dreißig Jahre alt. Es ist also nicht die Zukunft, es ist eine Art Pause. Vielleicht kann er die Fackel an Dortmunds Top-Talent Youssoufa Moukoko (18) weiterreichen. Abwarten wie es sich entwickelt.
Wenigstens wissen die Roten Teufel, auf wen sie heute Abend aufpassen müssen. Jan Vertonghen beißt besser in Füllkrug.
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