Mislintat geriet nach einem Wechsel von Borna Sosa zum Amsterdamer Klub in Misskredit. Der kroatische Linksverteidiger verließ den VfB Stuttgart kurz vor Schließung des Transfermarktes. Sosa wurde von der Agentenfirma AKA Global vertreten, die einen Anteil von 3 % an Matchmetrics besitzt. Das ist bemerkenswert, denn Mislintat besitzt 35 Prozent der Anteile dieses Datenunternehmens.
Ajax war sich der Beteiligung von AKA Global an Matchmetrics nicht bewusst. Der Verein verfügt über eine externe Agentur, die Interessenkonflikte untersucht. Der Aufsichtsrat erwog, Mislintat bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse zu suspendieren. Doch der Vorsitzende des Aufsichtsgremiums, Pier Eringa, teilte den Ajax-Mitgliedern mit, dass aufgrund möglicher rechtlicher Vergeltungsmaßnahmen darauf verzichtet worden sei. Zunächst müssen wir wissen, ob der deutsche Regisseur schuld ist. Laut Ajax kooperiert Mislintat uneingeschränkt bei der Untersuchung und teilt relevante Dokumente mit.
Forschung
Ajax könnte bald bekannt geben, welche Behörde die Ermittlungen zu Mislintat leiten wird, was Wochen dauern könnte. Dann wird sich erst zeigen, wie ernst es ist, dass der Deutsche verschwiegen hat, dass AKA Global ein Interesse an Matchmetrics hat. Sosas Transfer wurde daraufhin geprüft. Eringa deutete auf einer Mitgliederversammlung am Mittwoch an, dass sich die Untersuchung wahrscheinlich nicht auf diesen Kauf beschränken würde. Rund 110 Millionen Euro gab Mislintat im vergangenen Sommer für zwölf neue Spieler aus. Viele Neuzugänge müssen ihre Ablösesumme noch verdienen.
Auch der VfB Stuttgart hat eine Untersuchung zu Mislintats Transfers eingeleitet. Der Ajax-Manager fungierte von Mai 2019 bis November 2022 als Sportdirektor des deutschen Klubs. Bei Borussia Dortmund und Arsenal war er vor allem als Chefscout tätig, der Spieler empfiehlt, aber nicht über Transfers verhandelt.
Ajax-Fans werfen dem Aufsichtsrat mangelnde Kontrolle vor. Man hörte sie rund um das Spiel gegen Marseille. „Wir wollen, dass die DNA von Ajax an der Spitze steht! „Rvc wird sich selbst ficken“, stand auf einem großen Banner.
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