Red Bull Racing hat in dieser Saison das schnellste Auto auf den Geraden, während sich der RB18 auch in den Kurven behauptet. Mercedes glaubt zu wissen, wie der Rennstall damit umgeht: Sie können den Boden absenken.
Für Formel-1-Teams ist es immer eine Wahl zwischen zwei Übeln. Für eine möglichst hohe Endgeschwindigkeit fährt man das Auto mit möglichst wenig Abtrieb, das geht aber zu Lasten der Kurvenhaftung. Die Einstellungen unterscheiden sich daher von Strecke zu Strecke enorm, aber generell ist ein Formel-1-Auto in einem dieser beiden Bereiche oft deutlich stärker als in dem anderen. Red Bull Racing ist in dieser Saison der Maßstab auf der Geraden. Er verzeichnete auf neun der siebzehn Rennstrecken die höchste Höchstgeschwindigkeit. Ferrari hingegen kommt in kurvenreichen Abschnitten sehr gut zurecht.
Bodenplatte
Doch wo die Italiener auf den Geraden auf Red Bull Racing verzichten, verliert das Team Milton Keynes wiederum wenig in den Kurven. Dies wirft Fragen zum Wettbewerb auf. Charles Leclerc hat zum Beispiel einmal angemerkt, dass es nicht nur von der Aerodynamik kommen kann: „Da muss etwas Mechanisches dahinterstecken“, hört man so. Das ist an sich nichts Neues. In den letzten Jahren konnten beispielsweise viele Teams den Unterboden des Autos bei hohen Geschwindigkeiten absenken, was zu einem geringeren Luftwiderstand führte. Mercedes hatte dafür den effektivsten Trick und brachte die Silberpfeile blitzschnell über die Geraden.
Konventionelles Fahrgestell
In diesem Jahr ist es wegen des hydraulischen Fahrwerks und der Rückkehr des Bodeneffekts viel schwieriger, diesen Trick anzuwenden, aber Red Bull Racing scheint den Weg gefunden zu haben: „Wenn das Red Bull-Auto steht, hat es am meisten Bodenfreiheit hinten und am geringsten bei hohen Geschwindigkeiten“, werden einige Mercedes-Ingenieure von dem Deutschen zitiert Automobil, Motorrad und Sport. Auf so etwas haben die Silberpfeile in diesem Jahr bewusst verzichtet: „Bei einem klassischen Chassis nimmt es Platz und Gewicht weg. Wir hatten keins und konnten uns die anderen nicht leisten.“ Für Red Bull Racing scheint es jedoch gut zu funktionieren – trotz der zusätzlichen Pfunde zu Beginn dieses Jahres.
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