Mehrere Orte im Spiel für eine mögliche Rheinmetall-Siedlung

POTSDAM (dpa-AFX) – Die Landesregierung prüft mehrere Standorte für eine mögliche Ansiedlung des Rüstungsherstellers Rheinmetall in Brandenburg. „Wir setzen alles daran, Zulieferer für die Ausrüstung der Bundeswehr nach Brandenburg zu holen“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Hendrik Fischer am Mittwoch vor dem Landtag in Potsdam. „Natürlich werden derzeit auch andere Standorte in Betracht gezogen.“ Beteiligt seien lokale Wirtschaftskläger, fügte er hinzu.

Er sagt, es sei noch keine Entscheidung gefallen. „Brandenburgische Wirtschaftspolitik steht heute auch für Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Vertraulichkeit bei Vergleichsgesprächen“, sagte Fischer. Aus diesem Grund behandelt die Regierung diese Gespräche stets vertraulich und veröffentlicht sie erst, wenn ein Ergebnis vorliegt.

Am vergangenen Samstag bestätigte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), dass Brandenburg eine Einigung anstrebe. Er sagte der Märkischen Allgemeinen, dass die Ausrüstung der Luftwaffe mit Lockheed-Martin-Kampfflugzeugen durch das 100-Milliarden-Euro-Paket der Bundesregierung möglich geworden sei. Weil Deutschland so viel Geld investiert, hält er es für notwendig, dass Deutschland und Brandenburg möglichst viel davon profitieren. Die Produktion würde dem Land Hightech-Arbeitsplätze bringen, wenn Brandenburg den Zuschlag erhält.

Das Düsseldorfer Unternehmen Rheinmetall hat mit den amerikanischen Unternehmen Lockheed Martin und Northrop Grumman einen Kooperationsvertrag bezüglich der F-35-Kampfflugzeuge unterzeichnet. Die Vereinbarung umfasst die Produktion zentraler Rumpfsektionen. Laut Vereinbarung umfasst die Zusammenarbeit eine Montagelinie in Deutschland. Die Bundesregierung will amerikanische F-35-Kampfflugzeuge kaufen, weil die Tornado-Flotte altert. Auch andere Bundesländer wie beispielsweise Niedersachsen haben Interesse an einer Rheinmetall-Anlage.

Vergangene Woche gaben RBB und MDR bekannt, dass Brandenburg auf der Suche nach einem Produktionsstandort für Rheinmetall sei und in die engere Auswahl gekommen sei. Rheinmetall wäre Brandenburgs erste Rüstungsproduktionsanlage. Woidke hatte bereits Interesse an einer Partnerschaft mit Lockheed Martin bekundet, als er im September 2022 mit Handelsminister Jörg Steinbach (SPD) in die USA reiste. Die Linke sieht den möglichen Deal kritisch. SPD und CDU im Landtag begrüßen diesen Wunsch. Die Grünen-Fraktion ist nicht begeistert, unterstützt aber die gute Ausrüstung der Bundeswehr./vr/DP/stk

Poldie Hall

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