Nach einem erfolgreichen Test mit Krümmern für einen Schiffsmotor wird MAN Truck & Bus die Möglichkeiten des 3D-Drucks von Ersatzteilen untersuchen. Das Testszenario wurde in Zusammenarbeit mit der 3D-Druckplattform Replique durchgeführt und ergab in kurzer Zeit zehn Verteiler, die MAN nicht mehr auf Lager hatte und für die Gussformen fehlten.
Dabei handelte es sich um zehn Bronzekrümmer für einen Schiffsmotor des deutschen Motorenherstellers. Krümmer werden zur Wasserkühlung von Motoren verwendet.
Traditioneller Prozess: Zu lange Verzögerung
Eine neue Form anzufertigen, sie zu gießen und anschließend zu bearbeiten, hätte nicht nur hohe Kosten, sondern auch eine lange Lieferzeit zur Folge gehabt. Durch den 3D-Druck der Teile (mit Pulverbettlasertechnologie) standen die Verteiler innerhalb von sieben Wochen für Reparaturen am Schiffsmotor zur Verfügung. Es genügten ein 3D-Modell und eine technische Zeichnung.
Bessere Funktionen als das Original
Replik Als Material wurde m4p (Brz10) ausgewählt, das technisch dem Originalmaterial entspricht. Die Produktion erfolgte mittels Selective Laser Melting (SLM) über einen lokalen 3D-Druckdienst des Replique-Netzwerks mit über 85 Partnern weltweit. Zugversuche in der zentralen Werkstofftechnik von MAN zeigen, dass der ausgewählte Werkstoff bessere technische Eigenschaften aufweist als das Original. Auch der praktische Einsatz dieser Teile war erfolgreich, weshalb MAN eine zusätzliche Bestellung über 10 Stück aufgab.
Digitales Lager
Da das betreffende Teil bereits für den 3D-Druck qualifiziert ist und die Druckdatei inklusive Informationen zum verwendeten Material und der verwendeten Technologie in digitaler Form vorliegt, können die Kollektoren jederzeit in gleichbleibender Qualität bestellt werden. Bei MAN fallen keine Fixkosten für Formen und Modelle sowie Lagerkosten an, was zu attraktiven Gesamtstückkosten bei kleinen Stückzahlen führt. MAN will nun über das Replique-Netzwerk weitere Teile in 3D drucken lassen.
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