„Macrons Staatsbesuch in Deutschland ist auch eine Wahlkampfveranstaltung“

International27. 24. Mai 08:07Geändert am 27. Mai 24 08:38Autor: Samuel Hanegreefs

Der französische Präsident Emmanuel Macron ist zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland, seinem ersten seit 24 Jahren. „Aber in der Politik ist das Timing nie ein Zufall“, sagt Europakorrespondent Stefan de Vries. „In zehn Tagen beginnen die Europawahlen und dieser Besuch kann auch als eine Art Wahlkampfveranstaltung gesehen werden.“

„Macrons Staatsbesuch in Deutschland ist auch eine Wahlkampfveranstaltung“

„Eine Kuriosität aus längst vergangenen Zeiten.“ So nennt De Vries den Staatsbesuch. Denn Besuche dieser Art werden immer seltener. „Sicherlich in der EU, wo sich die Staats- und Regierungschefs sehr oft treffen, in Brüssel und anderen Hauptstädten.“ Deutschland ist für Macron kein unbekanntes Land. „An seinem ersten Tag als Präsident im Jahr 2017 reiste Macron nach Berlin, um Angela Merkel offiziell zu treffen. »

Allerdings haben Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz einiges zu besprechen. De Vries: „Ihre Länder haben unterschiedliche Meinungen, insbesondere zur Verteidigungsentwicklung. Und auch darüber, wie die EU mit anderen Wirtschaftsblöcken konkurrieren soll. Frankreich exportiert beispielsweise weniger nach China als Deutschland, daher sind die Anteile dort unterschiedlich.

Macrons Partei ist nicht in guter Verfassung

Doch es ist vor allem der Moment des Besuchs, der dem Europakorrespondenten ins Auge fällt. In zehn Tagen finden die Europawahlen statt. „Und in der Politik ist das Timing nie ein Zufall.“ Macron hatte zuvor gesagt, der Besuch sei „zu einem entscheidenden Zeitpunkt für Europa“ gekommen.

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„Eine Kuriosität aus längst vergangenen Zeiten.“ So nennt De Vries den Staatsbesuch. (ANP/EPA)

De Vries betrachtet es daher als eine Art Wahlkampfmoment. „Macrons Partei ist nicht in guter Verfassung. Es wird erwartet, dass die rechtsextreme Partei von Marine Le Pen, die Rassemblement National, doppelt so groß wird wie Macrons Partei. Er muss also zeigen, dass er immer noch der selbstgewählte Führer Europas ist, und zwar.“ er wird mit allem Respekt empfangen.“

Gemeinsamer Ministerrat

Im weiteren Verlauf seines Besuchs wird Macron Dresden besuchen, die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörte Stadt. Dort legte er einen Kranz an der wiederaufgebauten Frauenkirche nieder. Morgen findet auch der gemeinsame Ministerrat statt, der laut De Vries der wichtigste Teil des Besuchs sein könnte. „Alle Minister beider Länder treffen sich.“

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Adelbert Eichel

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