Es ist Tag 277 des Krieges in der Ukraine. Verfolgen Sie die neuesten Nachrichten über den Krieg und alle seine Folgen in diesem Live-Blog.
Gouverneur meldet massive Angriffe auf Cherson
12:30 | Die russische Armee hat seit Samstag mehr als 50 Mal auf Ziele in der Region Cherson geschossen, teilte die Militärverwaltung der Region mit. Der Gouverneur wirft Russland nun Terrorismus und gezielte Angriffe auf Zivilisten vor. Ein Mensch starb und zwei Menschen wurden verletzt, berichtet er via Telegram.
Mehrere Orte entlang des Nordwestufers des Flusses Dnepr werden von russischen Truppen auf der anderen Seite beschossen. Die Situation in der Stadt Cherson, die die Ukraine vor zwei Wochen übernommen hat, ist nach Angaben des Gouverneurs kritisch. Stromleitungen und Infrastruktur wurden zerstört, aber die Haushalte werden nach und nach wieder an das Stromnetz angeschlossen.
Fünf Prozent der Bewohner hätten wieder Licht zu Hause und ein Krankenhaus würde wieder mit Strom versorgt. Aufgrund der schwierigen Lage hat die ukrainische Regierung vor einigen Tagen mit Evakuierungen begonnen. Hundert Einwohner wurden mit dem Zug in den Westen des Landes transportiert. Andere reisten unabhängig voneinander in ruhigere Teile des Landes.
Am Freitag wurden in Cherson 15 Menschen durch Beschuss der russischen Armee getötet, die die Stadt acht Monate lang besetzt gehalten hatte. Seit dem Ende der Besetzung vor mehr als zwei Wochen wurden laut Polizei mindestens 32 Menschen in dem Gebiet getötet. Die Ermittler brachten 578 Fälle, die als Kriegsverbrechen eingestuft werden könnten.
Fast jeder Haushalt in Kiew hat wieder Strom
11:45 Uhr | Das Stromnetz wurde in fast ganz Kiew wiederhergestellt. Der Stadtrat teilt mit, dass die Arbeiten vier Tage nach dem russischen Großangriff auf Energieanlagen in der ukrainischen Hauptstadt fast abgeschlossen sind.
Seit heute Morgen hat fast jeder in Kiew wieder Zugang zu Strom, Heizung und fließendem Wasser. Auch das Mobilfunknetz funktioniert wieder wie es soll. Zu Spitzenzeiten kann der Strom dennoch lokal ausfallen.
Präsident Wolodimir Selenskyj äußerte sich am Freitag noch kritisch über die langsame Erholung in Kiew nach dem Angriff vom Mittwoch. Bürgermeister Vitali Klitsjko sagte der deutschen Zeitung Bild heute, dass die Techniker mit Rekordgeschwindigkeit arbeiteten.
Auch andere Städte hatten in den vergangenen Tagen Probleme mit dem Stromnetz, mittlerweile ist das Stromnetz aber vielerorts wiederhergestellt. Dennoch ruft der Netzbetreiber die Ukrainer im ganzen Land weiterhin zu Energieeffizienz auf, damit Probleme schneller gelöst werden können.
Kiew bereitet sich auf heftigen Schneefall vor
10:00 | Während Millionen Menschen in Kiew und Umgebung immer noch ohne Strom sind, tauchen neue Probleme für die Hauptstadt auf. Heute Nachmittag wird mit starkem Schneefall gerechnet, der mindestens bis Mitte nächster Woche andauern wird. Es wird Tag und Nacht einfrieren.
Der Netzbetreiber Ukrenergo gab gestern bekannt, dass er weiterhin nur drei Viertel der im Land benötigten Strommenge liefern könne. Präsident Selenskyj fordert die Ukrainer auf, so energieeffizient wie möglich zu sein. Ihm zufolge geht der Strom häufiger aus, wenn der Energieverbrauch am Abend steigt.
Die ukrainische Infrastruktur war in den letzten Wochen Ziel zahlreicher russischer Raketenangriffe. Am vergangenen Mittwoch gelang es ihnen, viele kritische Infrastrukturen wie Kraftwerke zu treffen. Dadurch blieben viele Menschen ohne Strom. Der Kreml selbst sagt, dass ukrainische Bürger nicht das Ziel seien, sondern dass die Ukraine selbst die Angriffe auf die Infrastruktur verursacht habe, weil das Land nicht mit Russland verhandeln wolle.
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