Krankheitskosten für die Behandlung einer Hyperthermie bei deutschen Heilpraktikern nicht abzugsfähig

Die Kosten für die Hyperthermiebehandlung eines deutschen Heilpraktikers sind nicht als Gesundheitskosten einkommensteuerlich absetzbar, urteilte das Gericht in Den Haag in einer Stellungnahme. Gerichtsverhandlung eines Patienten mit Prostatakrebs gegen das Finanzamt. Die Patientin hatte für einen Heilpraktiker und einen Chiropraktiker fast fünfzehntausend Euro Gesundheitskosten geltend gemacht, ein Betrag, der weit über der Freigrenze lag. Das Finanzamt war damit nicht einverstanden und hat diesen Gesundheitskostenposten gestrichen. Der Patient widersprach und klagte; Vor Gericht in Den Haag erhielt er jedoch keine Antwort.

Das Gericht stellt fest, dass das Finanzamt die Steuererklärung des Patienten korrekt berichtigt hat, ein deutscher Heilpraktiker sei kein Arzt oder Heilpraktiker wie Physiotherapeut oder Ernährungsberater im Sinne des § 6 Abs. 17 EStG, so das Gericht.

Alternative Berufe stehen nicht auf der Liste

Alternative Berufe wie Chiropraktiker und Heilpraktiker stehen nicht auf der gesetzlichen Liste. Die damit verbundenen Kosten – und damit auch Reisekosten – sind daher nicht abzugsfähig. Dass an der Behandlung der Hyperthermie kein Arzt beteiligt war – was ein wichtiger Punkt ist – spielt laut Urteil keine Rolle mehr. Die Steuer- und Zollverwaltung und der Patient legten keinen Einspruch ein. Das Ende November letzten Jahres datierte Urteil wurde daher Mitte Januar dieses Jahres unmittelbar nach Ablauf der Berufungsfrist veröffentlicht.

Das Argument der Patientin, dass niederländisches Recht mit der Nichtanerkennung des Heilpraktikerberufs obsolet geworden sei, wurde vom Gericht ignoriert. Ein Richter entscheide nicht, ob ein Gesetz gerecht sei oder nicht, erklärte das Gericht. Und dass drei weitere Patienten des deutschen Arztes die Kosten ihrer Hyperthermie-Behandlung absetzen konnten, ist laut Gericht ebenfalls unerheblich. „Diese drei Aussagen wurden automatisch verarbeitet, es besteht keine Ähnlichkeit“, urteilt das Gericht in Den Haag.

Gleich hinter der Grenze

Um welchen Heilpraktiker es sich handelt, ist nicht bekannt. In Gronau, Deutschland, gleich hinter der Grenze von Enschede, haben einige wenige Hyperthermie in ihrem Behandlungspaket. Auf dieser Seite haben wir bereits über den Holländer Rinno Heidstra geschrieben, der in seiner Klinik Sanulogic mit Wieger Rekker Quacksalberei praktiziert, einschließlich Hyperthermie. Die Wirksamkeit der Hyperthermie bei der Behandlung von Krebs ist seit über dreißig Jahren wissenschaftlich erwiesen Sanulogic. In Rheine, etwas weiter in Deutschland, der polnische Therapeut Božena Kilarski seine Hyperthermie-Klinik.

Was ist die Idee hinter der Hyperthermie? Die Körperzellen vertragen Hitze nicht gut. Bei hohen Temperaturen, über 50 Grad Celsius, beginnen Proteine ​​zu gerinnen und Zellen sterben ab. Schon bei einer leichten Erwärmung ab 39 Grad werden allerlei biologische Prozesse in der Zelle gestört. Tumorzellen sind besonders empfindlich. Es ist jedoch ziemlich schwierig, Tumore, die sich tief im Körper befinden, sicher über 42 Grad zu erhitzen. Dies geschieht manchmal immer noch in einem experimentellen (akademischen) Umfeld mit modernster Ausrüstung.

Die Behandlung der Hyperthermie hat keine Wirkung

Bei den Hyperthermiegeräten der alternativen Zentren wird die Wärmeübertragung über Zwischenstufen (z. B. Wassertaschen) von außen gesteuert. Die Temperatur kann dann nicht richtig lokalisiert werden und die Genauigkeit wird umso schlechter, je tiefer der Tumor liegt. Diese Form der Hyperthermie hat wenig oder keine Wirkung, da die Temperatur an der Stelle zu niedrig bleibt. Behandlungen in Alternativkliniken werden daher auch aus Komplementärpaketen nicht erstattet.

Bemerkenswert ist die Entscheidung des Gerichts in Den Haag zur Hyperthermie. Immerhin sind Finanzbehörden und Richter in der Vergangenheit auf schrägen Schlittschuhen gefahren und haben sich auf die Seite von Quacksalbereien/Scharlatanen gestellt. Anfang 2022 wurde beispielsweise ein Chiropraktiker aus Haarlem vom Gericht in Noord-Holland freigesprochen. Ein junger Mann erlitt bei einer Halsmanipulation durch den Chiropraktiker Jan Jonk einen Hirninfarkt, der zu einer lebenslangen Behinderung führte. Das öffentliche Ministerium (OM) setzte Scharlatane als medizinische Experten ein: Es lud zwei Chiropraktiker, aber keine erfahrenen Neurologen ein. Dadurch wurde der Wechselton eingestellt. Dafür hat OM von unserem Verband den Preis Master Kackadoris 2022 erhalten.

Magnetisierer

Ein weiterer Fehltritt geschah vor zehn Jahren. Das Berufungsgericht Den Bosch entschied 2013, dass ein Hypnotiseur Anspruch auf eine Mehrwertsteuerbefreiung hat, ebenso wie Therapeuten mit einer BIG-Registrierung, weil seine paranormale Behandlung eine „Ähnlichkeit“ mit den Gesprächstherapien „eines Psychologen“ aufweisen würde.

Interessanterweise musste dieser Hypnotiseur, ein Schweinezüchter aus Mill in Brabant, Geld waschen. In Gerichtsverhandlungen sagte er, er habe im fraglichen Zeitraum (2004 – 2007) sechs- bis siebentausend Patienten pro Jahr behandelt. Eine einfache Rechnung des Vereins gegen Quacksalberei ergab, dass der Magnetisierer / Schweinezüchter Wim van Dommelen unglaublich hart gearbeitet haben muss. Die Finanzbehörden und die Staatsanwaltschaft ermittelten jedoch nicht.

Lorelei Schwarz

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