Zum 1. Juli hat die Wimex-Gruppe aus Köthen (Sachsen-Anhalt) den kommerziellen Anbau von Queller (Salicornia europaea) vom Start-up „Salifaktur“ übernommen. Die grüne, blattlose Salzpflanze gilt aufgrund ihres hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalts als vielversprechendes Superfood. Als Wildform wächst der Queller normalerweise an Meeresküsten oder auf stark salzhaltigen Böden, wo herkömmliche Pflanzen nicht gedeihen können.
Bereits Anfang 2023 hatte das Start-up den Anbau von Queller in das Hightech-Gewächshaus Bördegarten in Osterweddingen bei Magdeburg verlagert. Ab sofort wird das Salicornia-Projekt auch auf Unternehmensebene in Bördegarten und damit innerhalb der Wimex-Gruppe integriert.
„Wir sind immer auf der Suche nach spannenden Entwicklungsmöglichkeiten“, sagt Ulrich Wagner, Geschäftsführer der Wimex Group. „Das Geschäftskonzept der Salifaktur passt perfekt zu uns. Queller ist vielseitig einsetzbar und daher eine perfekte Ergänzung zu unserem bestehenden Sortiment. Wir freuen uns, dass wir dieses Superfood nun auch zentral in Deutschland anbauen können.
Ken Dohrmann (links) findet im hochmodernen Gewächshaus der Wimex Group in Osterweddingen ideale Bedingungen für den Quelleranbau.
Bauen Sie das gesamte Salicornia-Know-how selbst auf
Die Anfänge des Queller-Anbaus gehen auf das Jahr 2020 zurück. Etwa zu dieser Zeit suchten die Gründer Julian Engelmann und Ken Dohrmann nach einer eigenen Nische im Gemüseanbau, um sich selbstständig zu machen, und stießen dabei auf Queller. „Wir haben durch die Erfahrungen eines Klassenkameraden davon erfahren“, sagt Ken Dohrmann. „Nach eigener Recherche stellten wir fest, dass Queller in Deutschland noch nicht angebaut wurde.“
Für beide bedeutete dies eine Alleinstellung auf dem Gemüsemarkt, bedeutete aber auch, dass sie sich das gesamte praktische Know-how selbst aneignen mussten. Die einzige Unterstützung, die ihnen zur Verfügung stand, war ein belgischer Experte als Projektpartner. Die beiden starteten schließlich das Innovationsprojekt „Salzpflanzen aus Sachsen-Anhalt“, das im Rahmen der „Europäischen Innovationspartnerschaft“ (EIP-AGRI) gefördert wurde.
Julian Engelmann hat das Projekt Mitte 2022 im gegenseitigen Einvernehmen verlassen. Ken Dohrmann, ein Agronom mit einem Abschluss in Gartenbau, stimmte dem Konzept zu, machte sich aber auf die Suche nach einem neuen Partner und fand Bördegarten. „Die Zusammenarbeit startete am 1. Dezember 2022 mit den Vorbauarbeiten im Bördegarten-Gewächshaus“, erinnert er sich. „In nur acht Wochen konnten wir mit dem Anbau beginnen.“ Derzeit wächst der Queller im Gewächshaus auf 1.600 Quadratmetern, die wöchentliche Erntemenge beträgt derzeit rund 400 Kilo.
Neue Impulse für die Kultur des Meerfenchels
Das Salicornia-Projekt habe von Anfang an von der Partnerschaft mit Bördegarten profitiert, erklärt Ken Dohrmann. „Allein die Unterstützung des Personals bei Anbau und Wartung hat sehr geholfen“, erklärt er. „Professionelle Abläufe haben wir auch in einem der modernsten Gewächshäuser Deutschlands erlernt. Und wir könnten nun das ganze Jahr über wachsen, die Logistik nutzen und durch Geschäftskontakte und das Bördegarten-Netzwerk völlig neue Vermarktungsmöglichkeiten erhalten. Die Ernte und der Verkauf von Salicornia erfolgen in kurzer Zeit, schließlich muss Queller frisch und knackig beim Kunden ankommen.“
Ken Dohrmann selbst bleibt als Mitarbeiter von Bördegarten oder der Wimex-Gruppe für Salicornia verantwortlich und Hauptansprechpartner für alle Aspekte des Anbaus und der Vermarktung.
„Mit dem Anbau von Queller erweitern wir unser Portfolio. Neben klassischem Gemüse setzen wir zunehmend auch auf Neuheiten. Wir hoffen, dass Queller in jeder Küche Deutschlands immer beliebter wird“, sagt Michael Tepfer, Leiter Strategic Business Development der Wimex Group.
Derzeit beliefert das Unternehmen vor allem das Gastgewerbe und viele Kunden kommen aus der Fisch- und Meeresfrüchtebranche, da Queller traditionell zu Fisch angeboten wird. „Wir beliefern auch eine kleine Anzahl regionaler Restaurants und sind regelmäßig auf dem Wochenmarkt in Magdeburg präsent“, erklärt Ken Dohrmann. Künftig soll auch Gemüse im Handel angeboten werden.
Fabrik der Zukunft
Dann können noch mehr Verbraucher Queller zu Hause zubereiten und genießen. „Geerntet und verarbeitet können die Spitzen der Salzfabrik frisch als Rohkost gegessen oder gebacken oder blanchiert werden“, sagt Ken Dohrmann. „Alles, was von Salz oder Gewürzen profitiert, profitiert auch von Meerfenchel. Sie schmecken gut in Salaten und zu Ofenkartoffeln. Oder als gesunder Snack auf einer Scheibe Butterbrot.“
Manche Feinschmecker haben den salzigen Snack auch mit süßen Früchten oder Nüssen kombiniert. Doch der Nutzen des Meerfenchels geht über das Kochen hinaus: Da die Pflanze auf salzhaltigem Boden wächst, steht bislang unbrauchbarer Boden für den Gartenbau und damit für die Ernährung der Menschen zur Verfügung. Selbst in Gebieten, die zeitweise vom Meer überschwemmt werden, gedeiht Queller. „Bei unserem Anbau im Bördegarten-Gewächshaus“, erklärt Ken Dohrmann, „verwenden wir Salz aus natürlichen Vorkommen in der Region Magdeburg, um die Pflanzen optimal zu düngen.“
Für mehr Informationen:
Bördegarten Gemüse Vertriebsgesellschaft mbH
Köethener Str. 7 a
D-06369 Köthen (Anhalt) OT Arensdorf, Deutschland
Telefon: +49 3496 3033 10
info@boerdegarten.de
www.boerdegarten.de
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