Kolumne • Wird unser Gras-Experiment ein europäischer Trend?

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D. BERGMAN (VOC)
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Werden die Niederlande erneut zum Vorreiter in Europa, wenn es um Cannabis geht, dieses Mal dank unseres Cannabisversuchs? Deutschland plant ein Experiment als zweite Säule der Legalisierung. Und in Frankreich haben eine Reihe von Politikern, Wissenschaftlern und Organisationen das Recht gefordert, auf lokaler Ebene mit der Regulierung von Cannabis zu experimentieren.

Kein Unkrautgesetz, sondern ein Unkrautexperiment

Unser Unkrauttest ist ein rein politischer Kompromiss, der während der längsten Kabinettsbildung in der niederländischen Geschichte entwickelt wurde, um die christlichen Parteien CDA und ChristenUnie im dritten Rutte-Kabinett an Bord zu halten. Immerhin lag hinter der Hintertür bereits ein D66-Schein alle Cafés regulieren. Das Repräsentantenhaus stimmte diesem Vorschlag im Februar 2017 mit knapper Mehrheit zu.

Dieses „Unkrautgesetz“ wartet daher seit mehr als sechs Jahren auf seine Prüfung im Senat. Die BBB von Caroline van der Plas ist dort seit diesem Monat die größte Partei, daher gibt es eine große Mehrheit für eine Cannabisregulierung. Die BBB unterstützt dies ausdrücklich.

Der aktuelle Rutte 4 Schrank hat erklärt dass die gleichzeitige Einführung des Cannabisgesetzes und Cannabisexperimente „rechtlich unvereinbar“ seien. Es sieht also nicht so aus, als würde der neue Senat in absehbarer Zeit über das Weed Act abstimmen.

Schlechtes Reden über Drogen im deutschen Bierzelt

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter wünscht sich ein Unkraut-Experiment in seiner Stadt…

Ein Experiment scheint auch ein Experiment für unsere Nachbarn im Osten zu sein Modellprojekt wie sie es nennen, ein bequemer politischer Kompromiss. Nach den neuesten Plänen will die Bundesregierung zunächst den Besitz, den Heimanbau und kleine nichtkommerzielle Cannabisclubs legalisieren.

Sobald dies organisiert ist, soll eine Reihe regionaler Pilotprojekte mit kommerziellem Anbau und Verkauf starten. Dieses Unkrautexperiment ist als fünfjährige wissenschaftliche Studie angelegt, in der Hoffnung, dass die Einwände der Europäische Kommission verschwinden damit.

Dieter Reiter ist Oberbürgermeister von München, der Landeshauptstadt des ultrakonservativen Bundeslandes Bayern. Er zog den Zorn der christlichen Partei CSU auf sich, als er sagte, er würde gerne an dem Unkrautexperiment teilnehmen. Dass die bayerische Landesregierung entschieden dagegen ist, beeindruckt Reiter nicht.

gegen die Zeitung Diesmal genannt IHN: „Die Landesregierung ist sehr konservativ, daher ist es kein Wunder, dass hier im Bierzelt schlecht über Drogenkonsum geredet wird, Achtung, zweites Bier.“ Das Modellprojekt wäre keine Volllegalisierung, würde aber mit präventiven Maßnahmen einhergehen. Den Jugendschutz können wir durch eine kontrollierte Verteilung stärken, natürlich nur für Erwachsene.

Auch Frankreich fordert die Legalisierung von Cannabis

Gut gemacht, Herr Bürgermeister Reiter. Und herzlichen Glückwunsch an den Bürgermeister von Bègles, einer Stadt in der Nähe von Bordeaux im Südwesten Frankreichs. Dieser Clément Rossignol Puech reagierte Ende Januar via Twitter auf den unveröffentlichten Cannabis-Ratschlag des französischen SER (Cese), die ich hier bereits besprochen habe.

Der mutigste französische Bürgermeister, wenn es um Cannabis geht: Clément Rossignol Puech de Bègles

In seinem Tweet wandte er sich direkt an den französischen Präsidenten Macron: „Rat des gesunden Menschenverstandes aus Cese. Als Bürgermeister im Bereich Handel schlage ich Emmanuel Macron vor, dass meine Gemeinde Bègles in der Gironde der erste Ort sein soll, an dem mit dem Anbau, dem Verkauf und dem kontrollierten Konsum von Freizeit-Cannabis experimentiert wird.

Jetzt können wir sagen: Ein Bürgermeister einer Stadt mit mehr als dreißigtausend Einwohnern ist nicht viel. Aber Clément Rossignol Puech hat sich etwas entspannt. Am 4. Juni veröffentlichte eine Gruppe von Politikern, Wissenschaftlern und Organisationen ein Anruf in der Sonntagszeitung Das Sonntagstagebuch.

Die erste französische Stadt Bègle mit einem Unkrautexperiment?

Der von Europaabgeordneten, Abgeordneten, Bürgermeistern, Professoren und meinem ehemaligen ENCOD-Kollegen Farid Ghehioueche unterzeichnete Text kommt direkt auf den Punkt. „Unser Land ist der größte Cannabiskonsument in Europa, mit fast einer Million täglichen Rauchern, die immer jünger werden. Angesichts dieser Beobachtung ist der rechtliche Rahmen für die Produktion, den Verkauf und den Konsum von Cannabis nun die einzig relevante, objektive und rationale Option für Frankreich.

Die Autoren beziehen sich auf zwei offizielle Berichte, aus dem oben genannten Cese (Januar 2023) und aus dem Nationalversammlung (Mai 2021) und fordert eine kontrollierte Legalisierung. Sie wollen „das System des Schutzes und des Wohlergehens unserer Mitbürger verändern“ und „ein Modell aufbauen, das den Bedürfnissen, Erwartungen und Möglichkeiten entspricht, wirklich etwas für unsere Gebiete zu tun, ein lokales Modell, das wirklich funktioniert“.

Am 15. Juni organisieren sie in Bègles einen runden Tisch zum Thema lokales Experimentieren.

Ein kleiner Unkrautversuch in der Schweiz läuft bereits

Die Europapremiere für ein Cannabis-Experiment wurde bereits von der Schweiz gekapert. Am 30. Januar 2023 verkaufte eine Apotheke in Basel das erste Cannabis an einen der 374 Teilnehmer des Gras-Experiments in dieser Stadt.

Also ein sehr kleiner Grastest, aber die Schweizer sind die Ersten, wie schon vorher bei der Heroinversorgung und so Schadensbegrenzung Messungen. Auch andere Schweizer Städte wie Zürich, Genf und Lausanne wollen ein Gras-Experiment.

Kaum europäische Zusammenarbeit im Bereich Cannabis

Das Auffällige an diesem europäischen Trend des Gras-Experimentierens ist, dass jedes Land das Rad selbst neu erfinden möchte. Die gegenseitige Kommunikation, geschweige denn die Koordination, ist minimal. Auch wenn es die zentrale Idee der Europäischen Union ist: gemeinsam diskutieren und arbeiten, voneinander lernen, versuchen nicht alle, das Rad neu zu erfinden.

Eine Ausnahme bildet die EMCDDA, das EU-Wissensinstitut für Drogen. erschien gesternCannabisgesetze in Europa: Fragen und Antworten für die Politikgestaltung‚, einen vollständigen Überblick über die Situation.

Eine Karte (siehe oben) aus dem Bericht erfüllte mich als Niederländer mit Scham. Darin wird angegeben, in welchen europäischen Ländern Sie wegen des Besitzes einer geringen Menge Cannabis für den persönlichen Gebrauch inhaftiert werden können. Unser Land ist dunkelblau; Eindämmung ist hier möglich.

Wie lange werden wir Raucher noch gesetzlose Versuchskaninchen bleiben? Wann endet das Experiment namens Cannabis-Verbot?

[openingsbeeld: Bowonpat Sakaew/Shutterstock]

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Lorelei Schwarz

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