Am Sonntag hat die deutsche Polizei in der Region Kleve, unweit von Nimwegen, acht Gebäude durchsucht, die von den Niederländern an Wanderarbeiter aus Osteuropa vermietet wurden. Zwei Führungskräfte einer niederländischen Arbeitsvermittlungsagentur stehen im Verdacht, die Arbeiter, meist Rumänen, in sehr ärmlichen und verlassenen Unterkünften untergebracht zu haben.
Nach Angaben der deutschen Justiz hätten die niederländischen Verdächtigen unter anderem die finanzielle Situation der Rumänen missbraucht. Sie sollen auch die fehlenden Sprachkenntnisse von Wanderarbeitern missbraucht haben. Im Ergebnis wäre den Wanderarbeitern nichts anderes übrig geblieben, als die ihnen zu viel zu hohen Mieten angebotene Unterkunft anzunehmen.
Justiz und Polizei haben am Sonntag damit begonnen, den Wohnraum von Rumänen durch einen Sachverständigen für Bau- und Wohnungsaufsicht überprüfen zu lassen. Dabei werden alle Beteiligten gehört und Beweise gesammelt.
Bundesbehörden haben Mitte Februar auch sechs große Unterkünfte für Wanderarbeiter in Geldern und Emmerich kontrolliert. Das waren Bulgaren und Rumänen, die in der niederländischen Fleischindustrie arbeiteten. Der Brandschutz in den kontrollierten Unterkünften in Geldern und Emmerich war unzureichend, es gab Schimmel, fehlende Elektroinstallationen und andere bauliche Mängel.
Laut der Regierung des deutschen Landes Nordrhein-Westfalen missbrauchen niederländische Arbeitsagenturen die unterschiedlichen Rechtsvorschriften in den Niederlanden und Deutschland. Die in den Niederlanden geltenden Einschränkungen wie Höchstmieten und menschenwürdige Wohnbedingungen gelten laut der Bundesregierung in Düsseldorf nicht in Deutschland.
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