Heftige Meinungsverschiedenheiten über den Boykott russischer Musiker

Deutschland

Die russische Sopranistin Anna Netrebko wurde im Mai zu einem Festival nach Wiesbaden eingeladen. Aber Stadtrat und Staatsrat halten das für eine schlechte Idee, berichten sie Deutsche Medien. „Sehr unsensibel und unverständlich“, Denn Netrebko hat sich laut Gemeinde und Staat nicht von Putin distanziert. „Wir respektieren die künstlerische Freiheit, aber wir wollen unsere Solidarität mit der Ukraine an dieser Stelle nicht in Frage stellen.“

Der künstlerische Leiter des Festivals erklärt „empört“ über politische Einmischung. Der 1. Mai ist „allen politischen Gefangenen dieser Welt gewidmet“, er sagt, „alle Russen sind im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Willkür gleichermaßen willkommen. Frau Netrebko kann persönlich keine Beteiligung an einem Angriffskrieg vorgeworfen werden.“ Die Konzerte gehen weiter.

Politiker sind nicht glücklich. Nun soll der Staatspräsident seine Förderung des Festivals ausgesetzt haben. Und die Stadt Wiesbaden erwägt, die Bestandteile des Stadtfestes zu entfernen. Geplant sind übrigens auch zwei ukrainische Produktionen.

Norwegen

Eine klassische Veranstaltung in Oslo nimmt eine andere Wendung. Er Königin-Sonja-Gesangswettbewerb bekannt machen dass bei der nächsten Ausgabe kein Sänger aus Russland und Weißrussland willkommen sein wird. „Die Führung des Wettbewerbs unterstützt Norwegens Verurteilung der rechtswidrigen und brutalen Angriffe Russlands auf die Ukraine. Der Wettbewerb steht in Solidarität mit der Ukraine und ihren Bürgern.“

Der norwegische Wettbewerb 2015 war das Sprungbrett für die mittlerweile berühmte Sopranistin Lise Davidsen. Die Ausgabe 2023 findet im August statt.

Adelbert Eichel

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