In Hamburg sorgt ein wachsender Taubenbestand für Ärger. Die Partei Die Linke will eine Steuer auf den Besitz von Tauben einführen, Vogelfreunde plädieren für kommunale Taubenschläge.
Seit einiger Zeit herrschen in Hamburg heftige Stimmungsschwankungen. Die Stadt kämpft mit einem ständig wachsenden Taubenbestand. Es kursiert ein Video, das zeigt, wie ein betrunkener 29-Jähriger am Hamburger Hauptbahnhof, wo inzwischen mehr als 800 Tauben leben, eine Taube angreift. Als er sein Döner-Sandwich fallen lässt, greifen sie sofort zu. Dann hebt der Mann wütend eine Taube hoch und wirft sie mehrere Meter durch den Raum, bis das Tier auf dem Rücken landet und benommen bleibt.
Die Partei Die Linke hat die kolumbianische Pest hinter sich und schlägt nun eine Steuer auf Haus- und Brieftauben vor. Die Linkspartei erinnert daran, dass die Stadttauben Nachkommen von Zuchttauben seien. Nach Angaben von Tierschutzorganisationen gehen bei Taubenrennen viele Vögel verloren, und die Züchter tun wenig, um die Tiere zu finden. „Mit unserem Antrag wollen wir diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die für das Leid der Tauben verantwortlich sind“, sagte Linke-Politiker Stephan Jersch.
Essen? Dann zahlen Sie 5000 Euro
„Was für Idioten“, entgegnete Ulrich Peck, Präsident des Deutschen Brieftaubenverbandes, wütend der Bild-Zeitung. „Stadttauben gibt es schon seit rund 4500 Jahren, den Taubensport erst seit dem 19. Jahrhundert. Es ist empörend, dass unsere Mitglieder zur Kasse gebeten werden.
Hamburg hat bereits ein Fütterungsverbot für die Tauben mit einem Bußgeld von 5.000 Euro verhängt. Tierschutzorganisationen halten dies für unethisch, da es sich um zahme Tauben handelt, die in freier Wildbahn nicht überleben können. Ein Futterverbot würde die Tauben nur noch aggressiver machen. „Sie kommen gerade deshalb zu den Menschen, weil sie hungrig sind und nach Nahrung suchen“, sagte Andrea Scholl vom Hamburger Stadttaubenverband.
Oskar hat eine Taubenlounge
Der Verein möchte, dass die Stadt Taubenschläge baut. Dort müssen die Tauben frisches Wasser und Futter erhalten, um gesund zu bleiben und so das Leiden der Tiere zu begrenzen. Die Eier der Tauben können dann durch gefälschte ersetzt werden, um die Bevölkerung der Stadt langsam zu reduzieren. Die Stadtteile halten die Idee für eine gute Idee, doch aus Geldmangel kommt der Plan nicht auf. Die Partei Die Linke sieht die Taubensteuer daher als Zahlungsmittel für die Schläge.
Der Hamburger Influencer Malte Zierden hat bereits begonnen, im kleinen Rahmen zu arbeiten. Er freundete sich mit einer Stadttaube an, die er Oskar nannte, und baute für ihn eine „Taubenlounge“ in seinem Badezimmerfenster. Komplett mit Teppich, kleinen Möbeln und seinem Porträt. Die Taube aus der Stadt Hamburg wird damit zwar hervorgehoben, hat aber dennoch viel mit ihrer Taubenförderung zu tun. Seine Nachbarn von unten haben kürzlich Oskars Eiernest weggeworfen. Zieden ist enttäuscht.
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