Das Rote Kreuz steht dem Vorschlag der Regierung, verletzte Kinder aus Gaza in die Niederlande zurückzuschicken, vorsichtig gegenüber. In der Radiosendung Mit Blick auf morgen Carla Jonkers, Leiterin der internationalen Nothilfe des Niederländischen Roten Kreuzes, sagte am Montagabend, es sei „absolut“ besser, die Kinder in Ägypten zu betreuen.
Der scheidende Gesundheitsminister Ernst Kuipers sagte früher am Tag, dass Patienten aus dem Gazastreifen auf Anfrage in niederländische Krankenhäuser reisen könnten. Dies sollte über humanitäre Korridore erfolgen. Jonkers sagt, dass „ein solcher Antrag noch nicht gestellt wurde“, stellt aber auch klar, dass das Rote Kreuz Einwände hat.
„Ägypten verfügt über ausreichende Kapazitäten, um verletzte Kinder zu behandeln“, sagte sie. Das Rote Kreuz zieht diese Lösung einer Reise in die Niederlande vor, „weil die Betreuer dann mit den Kindern reisen und dort bleiben können.“ Darüber hinaus sei Ägypten den Bewohnern des Gazastreifens viel näher, auch was Sprache und Kultur angeht, so Jonkers.
In der Radiosendung beschrieb Jonkers auch die aktuelle Lage im Gazastreifen. Sie spricht unter Berufung auf Augenzeugenberichte von Ärzten aus der Region von einem „Horror-Szenario“. „Was wir seit Wochen warnen, ist nun wahr: Krankenhäuser sind außer Betrieb.“
Jonkers nennt das „wirklich schrecklich“. „Die Leichen können nicht mehr begraben werden, weil die Krankenhäuser umzingelt sind. Es ist zu gefährlich, rauszugehen. Es gibt viele Todesfälle auf den Straßen. Ärzte stehen vor schwierigen Entscheidungen.
Nach Angaben des Leiters der Internationalen Nothilfe besteht ein gravierender Mangel an Grundbedürfnissen wie Wasser und Nahrungsmitteln. Aber auch Krankenhäusern mangelt es zum Beispiel an Blut für Operationen und an Verbandsmaterial für Verbrennungspatienten. Laut Jonkers kommen „viele“ Menschen mit Verbrennungen an, die aus Mangel an Ressourcen nicht behandelt werden können. (PA)
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