Gipfelkonferenz signalisiert breiteren Widerstand gegen Mercosur

Bei einem Gipfeltreffen im Juli mit lateinamerikanischen Ländern will die Europäische Union über Änderungen des Mercosur-Handelsabkommens entscheiden. Dies teilte die schwedische EU-Ratspräsidentschaft nach einem Treffen mit Handelsministern aus EU-Ländern mit.

Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir macht nun strengere Auflagen. Er reist heute mit dem Wirtschaftsminister Robert Habeck und einer deutschen Wirtschaftsdelegation nach Brasilien und Kolumbien.

Nach der Wahl des neuen brasilianischen Präsidenten Lula da Silva hat sich laut Özdemir die Tür zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes wieder geöffnet. Özdemir sagte, die deutsche Koalitionsregierung werde einem Abkommen mit dem Mercosur nur zustimmen, „wenn nachhaltige Entwicklung fest und verbindlich verankert wird“. „Das heißt für mich: Stoppt die Abholzung des Regenwaldes!

Wettbewerbsposition der Landwirte

Seit Jahren verhandelt die EU mit dem Mercosur über ein Freihandelsabkommen. Anfangs war es vor allem Frankreich, das dagegen war. Inzwischen fürchten immer mehr europäische Länder um die Wettbewerbsposition ihrer Landwirte gegenüber billigeren südamerikanischen Importen.

Das niederländische Parlament hat bereits zweimal gegen den aktuellen Vertragstext gestimmt. Dass die schwedische EU-Ratspräsidentschaft die Entscheidung auf einen echten Gipfel verlagert, deutet darauf hin, dass einfache Anpassungen per „Zettel“ offenbar nicht mehr ausreichen.

Mariele Geissler

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