Die Äußerungen des Ministers am Sonntagabend im deutschen Fernsehen hatten am Montag unmittelbare Auswirkungen auf die europäischen Gaspreise.
An der niederländischen Gasbörse TTF, Europas größter Gasbörse, stieg der Preis pro Megawattstunde um 10 Prozent auf 116 Euro und schwankte den Rest des Tages weiter auf diesem Niveau. Die Preiserhöhungen kamen nicht von ungefähr: Auch in der vergangenen Woche waren die Preise kräftig gestiegen. Anhaltende Spannungen zwischen Russland und der Ukraine wirken sich auf die Preise aus, auch wenn der Oktober-Rekord von 162 Euro noch nicht in Sicht ist.
Baerbock nannte auch die russische Truppenaufstockung an der ukrainischen Grenze einen „Faktor“ bei der Entscheidung über die Eröffnung von Nord Stream 2. Ihrer Meinung nach würde das Projekt auch einigen EU-Regeln nicht entsprechen.
Die Pipeline ist umstritten, weil sie der Ukraine einen strategischen Vorteil gegenüber Russland nimmt, das sein Gas nun über die Ukraine nach Europa transportieren muss. Amerika ist entschieden dagegen. Auch die Grünen, Baerbocks Partei, waren stets gegen das Vorhaben. Diese Idee genießt breite Unterstützung in der deutschen Politik. Die Frage ist also, ob Baerbocks harten Worten auch Taten folgen.
Russland sagt, es arbeite mit der EU zusammen, um auf alle Anfragen zu reagieren.
Lesen Sie auch:
Die Verzögerung von Nord Stream 2 wird zu einem weiteren Anstieg der Gaspreise führen
Die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 verzögert sich erneut. Die deutsche Regulierungsbehörde hat das Energieprojekt noch nicht genehmigt.
„Extremer Zombie-Guru. Begeisterter Web-Liebhaber. Leidenschaftlicher Bierfanatiker. Subtil charmanter Organisator. Typischer Kaffee-Ninja.“