Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock war auf dem Weg zu einem offiziellen Besuch nach Ozeanien, blieb aber am Montag auf halbem Weg in Abu Dhabi fest. Der Grund? Das Regierungsflugzeug, mit dem sie flog, erwies sich für die lange Reise als zu klapprig. Der alternde Konrad Adenauer – benannt nach dem ersten westdeutschen Bundeskanzler – war von technischen Problemen geplagt.
Baerbock verließ Berlin am Sonntag und hätte am Montagabend im australischen Canberra ankommen sollen. Nach einem Tankstopp in Abu Dhabi wurde festgestellt, dass die Flügelklappen des Airbus A340 blockiert waren, woraufhin das Flugzeug umkehren musste. Anschließend führten die Piloten einen kurzen Testflug durch, bei dem scheinbar alles gut funktionierte. Doch als Baerbock wieder an Bord kam, um die Reise fortzusetzen, trat das gleiche Flatterproblem erneut auf.
Baerbock ist nun mit ihm fertig. „Wir haben alles versucht, aber leider ist es aus logistischer Sicht nicht möglich, die Reise fortzusetzen“, schreibt Baerbock auf X, früher Twitter. „Es ist mehr als langweilig.“ Baerbock versucht erneut, nach Hause zurückzukehren, diesmal mit dem Flugzeug.
Merkel zu spät
Es ist nicht das erste Mal, dass die Konrad Adenauer und andere deutsche Regierungsflugzeuge nicht die Leistung erbringen, die sie sollten. Tatsächlich ist dies nicht einmal das erste Mal, dass dies demselben Minister mit demselben Flugzeug passiert. Im Mai musste Baerbock seinen Besuch in Katar um einen Tag verlängern, weil Konrad Adenauers Reifen geplatzt war.
Und die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel musste 2018 einen regulären Flug der Iberia Airlines zu einem G20-Gipfel in Argentinien nehmen, weil ihr Flugzeug kurz nach dem Start notlanden musste. Merkel in diesem Jahr Forbes Sie wurde zur mächtigsten Frau der Welt erklärt und verpasste dadurch die Eröffnungszeremonie des Treffens.
Für Konrad Adenauer war es das letzte Fiasko. Das Flugzeug und sein Schwesterflugzeug Theodor Heuss, beide um die Jahrhundertwende gebaut und 2011 von der Lufthansa übernommen und in die Regierungsflotte aufgenommen, gehen vorzeitig (sprich: so schnell wie möglich) in den Ruhestand. Ein Regierungssprecher sagte, dass die Regierung künftig die neuen „modernen und robusten“ Modelle in ihrer Flotte für Langstreckenflüge einsetzen werde. Darunter ein ganz junger Konrad Adenauer, ein Regierungsflugzeug der Airbus-Generation nach dem alten Konrad Adenauer. Dieses Exemplar wurde vor weniger als einem Jahr geliefert und kann daher jahrelang halten. Wenn es gut ist.
Eine Version dieses Artikels erschien auch in der Zeitung vom 16. August 2023.
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