Fake-News? ‚Totilas der Friesenhengst‘

Als Redakteure von Horses.nl freuen wir uns normalerweise, wenn Kollegen aus den Mainstream-Medien auch eine Pferdegeschichte erzählen. Dies geschieht häufig bei großen Meisterschaften wie den Olympischen Spielen. Erfahrene Pferdejournalisten übernehmen die Berichterstattung. Aber manchmal muss ein mit Pferdegeschichten weniger erfahrener Kollege die Pferdegeschichten „ergänzen“. Vor allem, wenn es nicht um Sport geht, sondern beispielsweise um Geld, Prozesse oder Kriminalität. Und dann ist es plötzlich da zu lesen bei NOS dass Totilas ein Friesenhengst war. Vermutlich dank ihm Magazin zitieren.

Vor Weihnachten hatte sich die NOS eine tolle Geschichte über drei bekannte Dressurpferde ausgedacht, nämlich Bonfire, Salinero und Totilas. Vielleicht ausgelöst durch den kürzlichen Tod von ‚Sallie‘ und wahrscheinlich auch etwas durch die andauernde Saga des Verkaufs von Totilas‘ Sperma. „Ein rekordverdächtiges Friesenross: der tintenschwarze Totilas“, stellt der Verlag NOS die KWPN-Ikone im Artikel vor.

Das Zitat ist verwirrend

Woher kommt die Verwirrung? Zwei Ursachen: Totilas wurde in Friesland geboren. In diesem Sinne war er natürlich Friese. De Volkskrant hat es bereits 2020 erwähnt aus friesischer Manufaktur‚. Das stimmt, ist aber natürlich etwas verwirrend. Wir vermuten, dass das Magazin Quote mit dieser Marke davongekommen ist. Dieses reichhaltige Wirtschaftsmagazin hat kürzlich mehrere Artikel über Totilas‘ Kampf ums Sperma geschrieben. Ehemaliger Besitzer Kees Visser. Visser hat noch Strohhalme, die er verkaufen will, der letzte Besitzer Paul Schockemöhle versucht das zu verhindern. In allen Artikeln über diesen saftigen Rechtsstreit wird Totilas „der wunderbare Friesenhengst“ genannt. Die NOS verwendete wahrscheinlich die neueste Geschichte von Quote über Rechtsstreitigkeiten als Quelle. Brunnen…

KWPN-Mitglied

Also liebe Kolleginnen und Kollegen und andere Leserinnen und Leser, nur um das klarzustellen: alles (Gribaldi x Glendale) war ein niederländisches Warmblut (KWPN’er) Pferd, das in Friesland geboren wurde, von einem Trakhener (deutschen) Hengst, der auch vom KWPN zugelassen wurde, und einer KWPN-Mutter. Der Hengst selbst ist von einer ganzen Reihe von Zuchtbüchern als Vererber anerkannt, darunter natürlich das KWPN, etwa vier deutsche Zuchtbücher, sogar das französische SF und auch das schwedische Warmblut-Zuchtbuch. Vom friesischen Zuchtbuch KFPS wurde er absolut nicht gekört, wo sie ihn niemals aufgenommen hätten. Ungeachtet seiner völlig nicht-friesischen Herkunft hatte Totilas einen weißen Fleck auf der Stirn, der größer als eine Zwei-Euro-Münze war, und vier weiße Füße. Wir müssen Drachten nicht einmal anrufen, um das zu überprüfen…

Quelle: Horses.nl / ZÜNDETE / Schätzen

Adelhard Simon

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