Europäische Banken werden die Sparzinsen für Privatkunden bald schneller erhöhen. Das erwartet Andrea Enria, Leiterin der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank. Bisher profitierten private Sparer weniger schnell von Zinserhöhungen als professionelle Kunden. „Aber wir erwarten, dass sich dieser Prozess beschleunigt“, sagte Enria in einem Interview mit deutschen Medien anlässlich seiner Pensionierung Ende dieses Jahres.
Politiker in mehreren europäischen Ländern kritisieren die Art und Weise, wie Banken die Sparzinsen verwalten. Diese sind nicht so schnell gestiegen wie die Zinssätze der Europäischen Zentralbank und haben zu Rekordgewinnen großer Finanzdienstleistungsunternehmen beigetragen. In den Niederlanden untersucht die niederländische Verbraucher- und Marktaufsichtsbehörde die Entwicklung der Sparzinssätze und des Wettbewerbs auf dem niederländischen Sparmarkt und folgt dabei den Fragen der scheidenden Finanzministerin Sigrid Kaag.
Warnung vor Geisterbanken
Die Banken wiederum betonen, dass die Gewinne gut für die eigenen Reserven seien. Zudem sind sie seit Jahren mit historisch niedrigen Zinsen in der Eurozone konfrontiert, was ihre Profitabilität unter Druck setzt.
Lesen Sie auch | DNB warnt Banken vor Zinsen: „Die Spannungen nehmen zu“
In seinem Interview mit deutschen Medien, darunter der Wirtschaftszeitung Handelsblatt, warnte Enria auch vor Schattenbanken. Dabei handelt es sich um Finanzdienstleister, die das Gleiche tun wie Banken, aber nicht der gleichen strengen Aufsicht unterliegen.
„Wir können nicht alle Schattenbanken in einen Korb legen. „Einer ist relativ sicher und andere sind stark verschuldet“, sagt Enria. Er fügt sofort hinzu, dass der Sektor insgesamt riskant sei. „Der Sektor ist jetzt größer als der Bankensektor“, sagt er. „Meiner Meinung nach handelt es sich um eine Erweiterung von.“ Der Aufsichtsrahmen ist daher notwendig.“
„Preisgekrönter Organisator. Social-Media-Enthusiast. TV-Fan. Amateur-Internet-Evangelist. Kaffee-Fan.“